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International Ägyptens nicht ganz uneigennützige Geldgeber

Ägypten steckt in einem politischen Vakuum. Ausländische Regierungen versuchen nun mit Milliarden-Zahlungen, Einfluss auf das Land mit über 80 Millionen Einwohnern zu nehmen. Unter ihnen sind Länder wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate. Aber auch die USA.

Ägypten wird von zahlreichen anderen Regierungen finanziell unterstützt – trotz oder gerade wegen der politischen Krise. In der steckt das nordafrikanische Land seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Hosni Mubarak. Weshalb sind Investitionen in das instabile Land für gewisse Staaten so interessant?

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Golfstaaten sichern sich politischen Einfluss in Ägypten
aus Rendez-vous vom 11.07.2013.
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Volker Perthes, Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, wundert die Grosszügigkeit der geldgebenden Drittländer nicht: «Ägypten ist ein Land im politischen Vakuum. Wenn in einem Land die Lage derart unsicher ist, versuchen andere Staaten, ihre Interessen einzubringen.» Und wer solche Interessen hege, das lasse sich daran ablesen, wer Geld ins Land pumpe.

Im Falle von Ägypten sind dies die USA, aber auch Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. «Die reichen arabischen Staaten – das sind nun mal die am Persischen Golf – konkurrieren hier auch darum, wer wie viel Einfluss in Ägypten hat.» Denn wer mehr zu sagen hat in dem Land, hat auch mehr Macht in der Arabischen Liga und damit in der arabischen Welt, erklärt Volker Perthes.

Wirtschaftliche Interessen nicht im Vordergrund

Das Motiv der Geldgeber ist, politischen Einfluss zu erlangen. «Und den hat man am ehesten, wenn man Ägypten wirtschaftlich hilft.» Es gebe zwar noch andere Entwicklungshelfer, etwa die Europäer, der Währungsfonds oder die Weltbank, fügt der Politik-Experte an. Deren Unterstützung sei aber an Abkommen gebunden, die mit der ägyptischen Regierung ausgehandelt werden müssen.

«In Saudi-Arabien und in den Emiraten verbindet man Hilfe nicht mit Konditionen», so Perthes. Es sei aber auch den Saudis klar, dass man einen Staat wie Ägypten nicht einfach kaufen könne. «Aber selbstverständlich hilft es der saudischen und emiratischen Agenda für die Region, wenn man Ägypten mit im Boot hat.»

Das betrifft die Verhältnisse Ägyptens und der beteiligten Länder zu Israel, zu den USA, zum Iran – und nicht zuletzt auch zum syrischen Regime. «Da hilft es, wenn man die Gemeinsamkeit der Position finanziell absichert und unterstützt.»

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