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Schenk: «Die Zukunft der Ukraine entscheidet sich Ende Mai»
Aus News-Clip vom 11.05.2014.
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International «Die Ostukraine steuert auf einen prekären Status zu»

Dass die Nationalisten in der Ostukraine nach der Unabhängigkeits-Abstimmung einen Sieg verkünden werden, davon gehen viele Experten aus. Auch Frithjof Benjamin Schenk, Professor für osteuropäische Geschichte. Die «Tagesschau» hat mit ihm über die Zukunft der Region gesprochen.

SRF: Welches Resultat werden die Nationalisten in der Ostukraine verkünden?

Frithjof Benjamin Schenk: Die Nationalisten werden aller Voraussicht nach einen Sieg verkünden. Ob ein Sieg tatsächlich den Willen und die Meinung der Menschen in der Ostukraine widerspiegelt, ist eine offene Frage.

Wie wird es weiter gehen – ähnlich wie die Entwicklung auf der Krim?

Das halte ich für unwahrscheinlich. Wenn Russland diese Provinzen hätte annektieren wollen, hätte es dies längst getan.

Warum hat Russland kein Interesse an den beiden Provinzen Donezk und Luhansk?

Sie sind von der ökonomischen und sozialen Lage her problematisch. Russland braucht sie nicht. Es geht hier – anders als auf der Krim – um die Sicherung eines geopolitischen Interessenfeldes – und um die Aufwertung von Russlands Grossmacht auf der internationalen Bühne.

Welchen Status werden die beiden Provinzen haben?

Einen prekären Status. Wenn sie sich unabhängig erklären, wird sie die westliche Staatengemeinschaft nicht anerkennen. Russland wird dies möglicherweise tun – eventuell auch Weissrussland und Kasachstan. Der Status von Donezk und Luhansk wird sehr unsicher sein, vergleichbar mit Transnistrien, Moldawien oder Süd-Ossetien in Georgien und anderer Provinzen im östlichen Europa.

Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass beide Provinzen in der Ukraine verbleiben?

Nominell werden sie in der Ukraine verbleiben. Wie sich die Entwicklungen weiter gestalten, wird sich insbesondere am 25. Mai zeigen. Dann sind die Präsidentschaftswahlen und eine Abstimmung über die Verfassung in der Ukraine geplant. Dieses Ergebnis wird massgeblichen Einfluss auf den Zusammenhalt des Landes haben.

Das Interview führte Mirjam Spreiter

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