Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

International Grossdemonstration gegen Gleichstellung von Homo-Paaren in Rom

Kommende Woche will Rom als letztes grosses westliches Land ein Gesetz zur rechtlichen Anerkennung homosexueller Partnerschaften verabschieden – nach Mahnungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Aber Zehntausende Gegner machen dagegen mobil.

Mit einer Massenkundgebung haben zehntausende Menschen in Rom gegen die Pläne der Regierung für mehr Rechte für Homosexuelle demonstriert. Beim «Family Day» versammelten sie sich, um für das traditionelle Familienmodell einzutreten.

Zu der Kundgebung strömten Menschen aus ganz Italien. «Verteidigen wir unsere Kinder», «Gegen Adoptionsrechte für Homosexuelle» und «Gott hat Mann und Frau geschaffen» stand auf Transparenten auf dem Gelände des Circus Maximus.

Der Protest richtete sich gegen die Pläne der sozialdemokratischen Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi für eine eingetragene Partnerschaft homosexueller Paare. Das katholisch geprägte Italien ist eines der wenigen EU-Länder, in denen gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt sind.

In Regierung umstritten

Audio
Italien: Widerstand gegen die registrierte Partnerschaft
aus Echo der Zeit vom 30.01.2016.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 28 Sekunden.

Die Regierung will keine Homo-Ehe, dafür aber die eingetragene Lebenspartnerschaft für hetero- und homosexuelle Paare durchsetzen. Der Gesetzesentwurf wird seit Donnerstag im italienischen Senat debattiert.

Er wird von der katholischen Bischofskonferenz bekämpft, und auch Papst Franziskus hat seine ablehnende Haltung zu verstehen gegeben. Der Entwurf ist auch in der Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi umstritten.

Unter den Demonstranten fand sich laut Nachrichtenagentur Ansa auch Umweltminister Gian Luca Galletti. Innenminister Angelino Alfano teilte auf Twitter mit, dass er die Kundgebung unterstütze. Beide Minister gehören kleinen Mitte-Rechts-Parteien an, die mit Renzis sozialdemokratischer PD koalieren.

«Wir wollen unsere Kinder vor der Propaganda der Gender-Theorie schützen», erklärten die Veranstalter. Die Organisatoren verlangen Massnahmen für die auf Mann und Frau gegründete Ehe.

Umstrittene «Stiefkind-Adoption»

Die Verbände wollen dadurch die derzeitige Debatte über den Gesetzesentwurf im Senat beeinflussen. Besonders umstritten ist die sogenannte «Stepchild-Adoption», ein Schlüsselelement des neuen Gesetzesentwurfs. Dieses sieht vor, dass ein Partner das Kind, das der Lebensgefährte in die Beziehung mitbringt – das Stiefkind – adoptieren darf. Verboten bleibt die Leihmutterschaft.

Konservative und rechtsorientierte Gruppierungen im Senat halten die «Stiefkind-Adoption», obschon sie von einem Richter gutgeheissen werden müsste, für eine Ermunterung zur Leihmutterschaft. «Kinder kauft man nicht», war auf Transparenten der Demonstranten zu lesen.

Das Gesetz enthält weitere umstrittene Neuerungen. So sollen hetero- und homosexuelle Partner vor Gericht, am Finanzamt oder im Spital wie Eheleute behandelt werden. Sie können einander auch ihre Namen geben. Im Todesfall gehen Pensionsbezüge auf den Hinterbliebenen über.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel