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Parlament streicht Gelder Keine Subvention, kein Nachtzug: SBB streicht Malmö-Verbindung

  • Der Bund kann die ab Frühjahr 2026 geplante Nachtzugverbindung nach Malmö nicht subventionieren.
  • Der Nationalrat hat die dafür vorgesehenen zehn Millionen Franken aus dem Budget gestrichen, wie zuvor schon der Ständerat.
  • Das geplante Angebot der SBB wird somit nicht realisiert werden können, wie die SBB in einer Mitteilung schreibt.
  • Wer bereits ein Billett gekauft hat, erhalte das Geld dafür zurückerstattet, schreibt die SBB.

Ohne Fördermassnahmen sei der Betrieb der geplanten Nachtlinie nach Kopenhagen und Malmö für die SBB wirtschaftlich nicht tragbar. Die SBB hatte bereits im Vorfeld Bundesmittel zur Voraussetzung für das Projekt gemacht.

«Absolut unverständlich»: VCS und Umverkehr empört

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Nachtzug 'Nightjet' am Bahnsteig.
Legende: Es dürfte bis auf Weiteres kein Nachtzug von der Schweiz nach Schweden fahren. KEYSTONE / DPA / Christian Charisius

Der Verein Umverkehr reagiert auf den Entschied des Nationalrats mit Unverständnis. Der Flugverkehr wachse und wachse und die Klimaziele gerieten immer weiter in die Ferne, schreibt er in einer Mitteilung.

Auch der «Verkehrs-Club der Schweiz» (VCS) kritisiert den Entscheid scharf. Der Beschluss sei «absolut unverständlich und verantwortungslos». Gleichzeitig appelliert der Verein an die SBB, die Nachtlinie erneut zu prüfen. Es wäre höchst bedauerlich, dieses Projekt nun aufzugeben.

Der neue Nachtzug nach Kopenhagen und Malmö hätte im April 2026 in Betrieb genommen werden sollen. Für den geplanten Start sei man seitens SBB auf Kurs gewesen.

Bereits seit Anfang November haben laut der SBB Kundinnen und Kunden Billette für den Nachtzug buchen können. Die Nachfrage danach sei vorhanden gewesen. Nachtzüge seien beliebt – aufgrund hoher Betriebskosten allerdings nicht rentabel. Man könne die Enttäuschung der Kundinnen und Kunden verstehen, den politischen Entscheid gelte es aber zu respektieren.

Bis zu 200 Franken pro Ticket

Im Nationalrat wollte eine Minderheit der vorberatenden Kommission die Subvention nicht. Diese setzte sich im Gesamtrat mit 99 zu 92 Stimmen bei zwei Enthaltungen durch. Das CO₂-Gesetz ermögliche zwar eine solche Subvention, verpflichte aber nicht dazu, sagte Alex Farinelli (FDP/TI). Pro Ticket würde die Subvention 100 bis 200 Franken betragen.

Auf die Frage von Franziska Ryser (Grüne/SG), was er Familien sage, die bereits Tickets für den Zug gekauft hätten, sagte Farinelli, sie müssten sich für eine Rückerstattung an die SBB wenden. Es würde Geld aus dem Fenster geworfen, für eine hauptsächlich touristisch genutzte Zugverbindung, sagte Yvan Pahud (SVP/VD).

Malmö sei zwar Endstation, aber der Zug halte beispielsweise auch in Hamburg, entgegnete Ursula Zybach (SP/BE) im Namen der unterlegenen Kommissionsmehrheit. Auch touristischer Flugverkehr geniesse Steuerbefreiungen. Gute Zugverbindungen seien eine echte Alternative für umweltfreundliches Reisen, sagte auch Simon Stadler (Mitte/UR).

SRF 4 News, 9.11.2025, 10 Uhr ; 

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