Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

International So reagiert die internationale Medienwelt auf Pegida

Die Bewegung Pegida wirft nicht nur in Deutschland hohe Wellen, sondern in ganz Europa und darüber hinaus. Mit der bisher grössten Demo in Dresden äussern sich viele internationale Medienhäuser kritisch zur Pegida – einige zeigen aber auch Verständnis.

Auch die Mahnungen der Kanzlerin helfen nicht: In Dresden ziehen bei der Pegida-Demo 18'000 Menschen durch die Strassen – eine Rekordbeteiligung. Internationale Nachrichtensender und Tageszeitungen haben die Bewegung zum Thema gemacht. Sie setzen sich zumeist kritisch mit ihr auseinander, teils aber auch verständnisvoll.

Grossbritannien: Die «Times» schreibt über die Proteste der «Patriotischen Europäer gegen eine Islamisierung des Abendlandes»: «Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg macht eine populistische Bewegung ihr Recht geltend, sich öffentlich über eine ethnische Minderheit zu beklagen – und das Establishment hat Angst.» BBC News befindet: «Was schockiert, sind die Zahlen bei den Demonstrationen. Das moderne Deutschland ist Szenen wie diese nicht gewohnt.»

Teilnehmerzahlen schockieren

Spanien: Die rechtsliberale «El Mundo» schreibt, Pegida sei dabei, «die dunkelsten rassistischen Vorurteile im tiefsten Deutschland aufzuwärmen.»

Niederlande: Der «Volkskrant» mutmasst über die Bewegründe für die Dresdener Kundgebungen: «Der ‹Wutbürger› fürchtet, sein Land zu verlieren.»

Erdogan kritisiert Europa

Box aufklappen Box zuklappen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den europäischen Ländern vorgeworfen, einer wachsenden Islamfeindlichkeit tatenlos zuzuschauen. Jeden Tag würden Muslime und Moscheen attackiert, während die Sympathie für rassistische Organisationen wachse.

Türkei: «Hürriyet» brachte ein Foto vom unbeleuchteten Kölner Dom auf der Titelseite. Überschrift: «Verdunkelung der Islamophobie». Mit Blick auf die vielen Anti-Pegida-Demonstrationen meint das Blatt: «Deutschland lässt Pegida nicht passieren.»

Muslime sind nicht das eigentliche Ziel

Tschechien: Die konservative Zeitung «Lidove noviny» äussert auch Verständnis für die Pegida-Demonstranten und meint, Ziel seien nicht Muslime als solche, «sondern das gesamte Regierungs- und Medienestablishment der Bundesrepublik». Weiter heisst es: «Es ist das Problem einer Gesellschaft, in der die Schere zwischen den Meinungen der Eliten und den Meinungen eines immer grösser werdenden Teils der Gesellschaft auseinandergeht.»

Russland: Die «Moskowski Komsomolez» versucht ihren Lesern, das Phänomen zu erläutern: «Überall in Europa stieg zuletzt die Anti-Islam-Stimmung, Grund ist wohl auch eine wachsende Zahl illegaler Einwanderer.»

«Deutsche erheben sich gegen Pegida»

Katar: Der Fernsehsender «Al-Dschasira» legt den Akzent auf die Gegendemonstrationen und titelt in einem Online-Artikel: «Deutsche Städte erheben sich gegen Islamfeindlichkeit von Pegida».

Dänemark: Die liberale Tageszeitung «Politiken» versucht, die Motive der Demonstranten zu ergründen. «Viele Europäer fühlen sich entfremdet von den Entwicklungen in der Welt (...). Sie erleben nicht, dass die politischen Prozesse zu ihrer Wirklichkeit passen und haben vielleicht das Gefühl, dass die Systeme die direkte Ursache für den Verlust ihres Arbeitsplatzes oder schlechtere Arbeitsbedingungen sind. Sie fühlen sich nicht repräsentiert.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel