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Grosse Nachfrage bei Imkerkursen
Aus Schweiz aktuell vom 17.04.2014.
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Aargau Solothurn Imker-Kurse im Aargau boomen

Die Bienenzucht ist beliebt wie seit 30 Jahren nicht mehr. Vor allem das Interesse junger Menschen an der Imkerei nimmt stetig zu. Im Kanton Aargau ist die Nachfrage so gross, dass bereits Wartelisten bestehen. Zu verdanken ist dieser Boom dem Kinofilm «More than Honey» von Markus Imhoof.

Der Frühling und die warmen Temperaturen locken die Bienen wieder in Scharen aus ihren Stöcken. Ihre Schützlinge hätten den milden Winter gut überstanden, sagt Brigitte Bürge aus Schafisheim.

Erfreut zeigt sich die aargauische Imkerin aber auch über die grosse Nachfrage der Hobby-Imker nach Ausbildungsplätzen. Haben früher die Imkerverbände noch über fehlenden Nachwuchs und Überalterung ihrer Imker geklagt, werden sie nun von Anfragen fast überrannt.

Imkerkurse sind voll

Bis vor kurzem konnten die Imker-Kurse kaum besetzt werden. Nun gäbe es Wartelisten bis ins Jahr 2016, sagt Peter Stadelmann. Der Aargauer Bienenberater führt in Villigen eine Gruppe Nachwuchs-Imker in das Handwerk der Bienenzucht ein.

In Theorie und Praxis lernen die 12 Kursteilnehmer wie man einen Waben-Rahmen verdrahtet, einen Schwarm einfängt oder wie sich die Bienen bei einer Krankheit verhalten. An 18 Samstagen verteilt über zwei Jahre lassen sich die Teilnehmer zum Imker ausbilden.

Bienenzucht ist beliebtes neues Hobby

Zu den neuen Imkern zählen deutlich jüngere Mitglieder, aber auch Frauen. Dies habe mit der medialen Präsenz zu tun, sagt Fritz Imhof, Verbandspräsident der Aargauischen Bienenzüchtervereine. Auch der preisgekrönte Dokumentar-Film «More than Honey» des Schweizer Regisseurs Markus Imhoof inspiriere den Nachwuchs.

So habe der Film auf eindrückliche Art und Weise das Bienensterben thematisiert und aufgezeigt, wie wichtig die Biene für den Erhalt des Ökosystems ist. Und: «Einmal vom Bienenzucht-Virus angesteckt, kommen die meisten Imker nicht mehr davon los», sagt der Verbandspräsident.

Ein Imker bei der Arbeit an seinen Bienenhäuschen.
Legende: Imkern heisst viel Arbeit: Trotzdem interessieren sich immer mehr Aargauerinnen und Aargauer für das aufwändige Hobby. Keystone

Doch, wer Bienenzüchten will, braucht eigene Bienenvölker. Auch der angehende Imker sollte spätestens nach dem ersten Ausbildungsjahr mit zwei bis drei eigenen Bienenvölkern arbeiten. Der Aufwand aber sei nicht zu unterschätzen, sagt Brigitte Bürge. Ihr Bienenhaus steht am Waldrand von Schafisheim. Ein einziges Volk kann auf bis zu 50'000 Bienen heranwachsen. Dann müssen die Schwärme zum richtigen Zeitpunkt geteilt werden.

Deshalb benötigt die Bienenzucht vor allem im Frühling besonders viel Aufmerksamkeit. Dann ist auch Brigitte Bürge täglich in ihrem Bienenhaus anzutreffen. Aber auch die Vorbereitungs-Arbeiten sind zeitintensiv. Die Waben für die Brut und den Honig stellt der Imker zur Verfügung. Und immer wieder muss geputzt werden. Brigitte Bürge sagt es so: «Wer imkern will, muss gerne putzen!».

Das flüssige Gold

In der Schweiz gibt es rund 20‘000 Imker. Davon imkern 1000 alleine im Kanton Aargau. Im Durchschnitt produziert ein Schweizer Bienenvolk – ein sogenanntes Wirtschaftsvolk – rund 20 Kilo Honig pro Jahr. Die Schweizer Bienen arbeiten zwar emsig und liefern viel Honig, trotzdem machen sie den Imkern immer wieder Sorgen.

Auch wenn mittlerweile der Medienrummel um die aussterbende Biene abgeflaut ist: Das Bienensterben, genau so wie die Varroa-Milbe, beschäftigen die Imker weiter. Doch davon lassen sich die wenigsten der Nachwuchs-Imker abschrecken. Im Kanton Aargau ist man sich in Imkerkreisen deshalb sicher: Der Boom und die Freude am flüssigen Gold wird weitergehen!

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More Than Honey (CH/D/A 2012)
Aus Box Office vom 25.10.2012.
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