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Bild 1 von 11. Silvia Bossard mit zwei Safran-Knollen, in ihrem Feld in Althäusern (2000 Quadratmeter). In Henschicken wächst Safran auf 4000 Quadratmetern. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 2 von 11. In Althäusern, über dem Reusstal, wächst Safran. Ebenso in Hendschiken. Die Pflanze ist wintertauglich. Nur zu viel Wasser mag sie nicht. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 3 von 11. Jetzt im Juni muss man ihn gut suchen, den Safran. Die Knollen sind im Boden versteckt und vermehren sich hier unter der Erde. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 4 von 11. Das Schnittlauchartige Gras verrrät, dass hier Safran angebaut wird. Die violetten Blüten treten erst später auf. Im Herbst wird dann geerntet. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 5 von 11. Die ersten Knollen kamen aus Holland, weitere aus Afghanistan. Unterdessen haben sich die Knollen vermehrt. Total 300'000 sind es nun. Begonnen hat alles mit 600 Stücken. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 6 von 11. Die Safranblüten werden von Hand gepflückt. Dann folgt weitere Handarbeit, nämlich das herauslesen der roten Safranfäden. Deshalb ist das Produkt so teuer. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 11. Die Schaltzentrale der Aargauer Safran-Produktion in Althäusern. 2007 hat alles begonnen, 2014 hat man 1,5 Kilogramm Safran geerntet. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 8 von 11. Silvia Bossard mit einem grossen Topf roter Safranfäden. 48 Franken kostet ein Gramm Safran aus dem Aargau. Ein Preis, den Liebhaber gerne zahlen, sagt Tagora-Geschäftsführerin Silvia Bossard. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 9 von 11. Safran ist teuer, und damit sind Fälschungen schon fast logisch. Löwenzahnblüten statt Safran, oder mit Kurkuma eingefärbte Pflanzen sind im Umlauf. Hier ein Beispiel aus Indien. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 10 von 11. Safran-Sirup und Safran-Likör aus dem Aargau. Damit tritt die Aargauer Firma Tagora neuerdings auch an Gourmetmärkten auf. Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
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Bild 11 von 11. Erdbeeren mit Safranlikör – ein Gourmetdessert «Made in Aargau». Bildquelle: Christiane Büchli/SRF.
Aargauer Safran ist keine Vision sondern seit 2007 Realität. Mit viel Entdeckungshunger machte sich Silvia Bossard aus Althäusern bei Muri 2006 an Experiment mit der Pflanze. Auf einem Landstück ihres Vaters in Hendschiken setzte sie die Knollen und versucht Safran «Made in Aargau» zu ziehen.
Die Pflanze ist wintertauglich. Die Temperaturen im Mittelland stimmen grundsätzlich ebenfalls, nur zu viel Wasser lässt die Knollen verfaulen. Den Regensommer 2014 haben die Pflanzen allerdings überlebt. Ein Glück, heisst es bei Tagora heute.
Zuerst war Safran aus dem Aargau ein Pionierexperiment. 600 Knollen wurden zu Beginn gesetzt. Heute werden 300'000 Knollen bewirtschaftet. Viele freiwillige Helfer sind zur Erntezeit im Herbst im Einsatz. Ohne ginge es nicht, sagt Tagora-Gründerin Silvia Bossard. Das Pflücken und herauslesen der roten Safranfäden ist reine Handarbeit.
Umsatzzahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt. Ganz kostendeckend ist die Safranproduktion noch nicht, vor allem weil man immer noch viel in die Forschung und Produkteentwicklung investiert. Man könne aber durchaus vom Safrananbau in unseren Breitengraden leben, mit sehr viel Know-How, findet Silvia Bossard im Interview mit Radio SRF.
Die Idee für Aargauer Safran entstand spontan
Die Idee für das Safranprojekt kam Silvia Bossard eines Tages am Flughafen. Sie war nach einem Unfall auf der Suche nach einem Projekt, das sie fordert. Aber es sollte auch ein Projekt sein, das ihr genug Ruhe lässt. Safran braucht nicht das ganze Jahr über Pflege. Ideal, fand sie und machte sich an die Arbeit.
Jetzt, im Juni, hat sich Pflanze ganz in den Boden zurückgezogen. Hier vermehrt sich die kleine, braune Knolle weiter. Am intensivsten ist die Ernte der Blüten im Herbst. Das Pflücken der Blüten ist Handarbeit, das Herauslesen der roten Fäden auch. Hier sind die Produktionskosten in der Schweiz einiges höher als im Iran oder in Afghanistan, wo die Pflanze traditionell wächst.
Stolzer Preis für regionales, ISO-zertifiziertes Produkt
«Safran aus dem Aargau kostet pro Gramm 48 Franken. Das regionale Qualitätsprodukt wird vor allem von Privatpersonen geschätzt», freut sich Tagora-Geschäftsführerin Silvia Bossard. Die gelernte ABB-Konstrukteurin hat sich später kaufmännisch weitergebildet und ist seit diesem Jahr auch gelernte Landwirtin. Sie hat die Ausbildung nachgeholt, damit sie ihr Geschäft noch besser ausbauen kann.
Am Anfang konnten wir nur kleine Mengen ernten. Unterdessen sind es 1,5 Kilogramm, phänomenal!
Unterdessen gibt es nicht nur rote Safranfäden aus Hendschiken, sondern auch auf einem Feld in Althäusern selbst wird Safran gepflanzt. Von aussen ist nur der Mohn sichtbar, der momentan auf dem Feld wächst. Unter der Erde vermehren sich die Knollen. «Sie dürfen einfach nicht im Wasser stehen», weiss Silvia Bossard unterdessen.
Vanille-Glacé mit Safran und Safran-Sirup aus dem Aargau
Das Know-How hat sich die Aargauerin selbst erarbeitet, mit Hilfe von Büchern, Internet und viel Experimentierfreudigkeit. Sie forscht ständig an neuen Produkten: Safran-Sirup und Safran-Likör sind soeben entstanden, aber es gab auch schon Vanille-Glacé verfeinert mit Aargauer Safran an Bord von Swissflügen. Es gäbe keine Grenzen, findet Silvia Bossard. Man müsse kreativ sein und immer einen Schritt weitergehen.