Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Basel Baselland Basler Fasnächtler verteidigen die Narrenfreiheit

Die Schnitzelbänggler hielten sich an die Empfehlung des Fasnachts-Comités. Sie verzichteten beispielsweise darauf, auf ihren Helgen den Propheten Mohammed darzustellen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie auf satirische Verse zum Thema Islam verzichteten.

Der Anschlag auf die Redaktion des «Charlie Hébdo» in Paris war auch ein Anschlag auf die Satire- und Narrenfreiheit. Aus Angst vor Terrorattacken wurden in Deutschland in letzter Zeit gar Karnevalsanlässe abgesagt.

Audio
Das heikle Thema Islam (28.2.2015)
03:02 min
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 2 Sekunden.

In Basel war die Absage der Fasnacht nie ein Thema. Das Comité empfahl den Aktiven jedoch: Verzichtet auf unnötige Provokationen. Und vor allem: Verzichtet auf Karikaturen und Zeichnungen des Propheten Mohammed.

Diese Empfehlung zur Selbstzensur betraf vor allem die Schnitzelbängg. Erstens, weil sie ihre Sujets kurzfristig bestimmen und noch auf die Ereignisse in Paris reagieren konnten. Und zweitens, weil sie ihre Bängg mit Helgen, also mit Zeichnungen, illustrieren.

Ein rotblauer Fussballschuh

An der Fasnacht zeigte sich, dass die Bängg sehr kreativ mit dem Thema Zensur umgingen. Da gab es den «Spitzbueb», der zu einem Vers über den FCB-Spieler Mohamed Elneny auf seinem Helgen einen rotblauen Fussballschuh zeigte: «Da'sch, will me mir empfoole het: Zaig kai Bild vom Mohammed.»

Andere Bängg zensierten ihren eigenen Text, indem sie nur jedes dritte Wort sangen. Andere loteten bewusst Grenzen aus mit Texten, die die Zuhörer kurz zusammenzucken liessen. Zum Beispiel das «Schungge-Begräbnis» mit einem Vers übers «Köpfen», der sich beim genauen Zuhören jedoch als Aufruf zum Hinterfragen von Klischees entpuppte.

Sorgfältiger Umgang mit der Narrenfreiheit

Insgesamt zeigte sich an der Fasnacht, dass die Schnitzelbänggler die Narrenfreiheit verteidigten. Heikle Themen wurden nicht umschifft. Insgesamt gingen die Schnitzelbänggler mit dieser Narrenfreiheit aber sorgfältig um und verzichteten auf plumpe Provokationen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel