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Basel Baselland Christophe Scheidegger: «Die Favelas werden in Beschlag genommen»

Zusammen mit dem japanischen Künstler Tadashi Kawamata hat der Basler Architekt Christophe Scheidegger das Favela-Dorf auf dem Messeplatz realisiert. Die 16 Holzhäuschen sollen einen Raum zum Verweilen und zum Kaffee-Trinken bieten. Sie sorgen aber auch für Kontroversen.

Am Donnerstag sorgte eine politische Aktivistin kurz für Unruhe, als sie die Favela-Häuschen mit Plakaten beklebte. Die Frau störte sich daran, dass Favela-Hütten als Kunst inszeniert werden und wollte an die reale Bedeutung der Hütten erinnern. Architekt Christophe Scheidegger nimmt diese Aufregung gelassen: «Das passiert, wenn man in der Öffentlichkeit auftritt.» Es sei nicht unbedingt schlecht, dass das Projekt für Kontroversen sorge.

Dem Betrachter überlassen

Einen Kontrast zwischen dem schillernden Messe-Neubau und den banalen Holzbauten zu erzeugen sei aber nicht die zentrale Absicht des Künstlers Kawamata. «Es liegt beim Betrachter herauszufinden, warum das Projekt so aussieht.» Er wolle die Interpretation ganz dem Betrachter überlassen, so Scheidegger. Es gehe vor allem darum, den öffentlichen Raum zu gestalten.

Zwei Welten

Alles, was mit Raum und mit Gesellschaft zu tun hat interessiere ihn, so Christophe Scheidegger. Neben der Arbeit für Tadashi Kawamata - Scheidegger ist sein Architekt - engagiert sich Scheidegger für den Verein «Neubasel». Ein Zusammenschluss aus Menschen, die sich als «aktive Raumpioniere» bezeichnen und sich für Freiräume in Basel einsetzen.

Audio
Gespräch mit Christophe Scheidegger (14.6.2013)
13:10 min
abspielen. Laufzeit 13 Minuten 10 Sekunden.

Aus dieser Arbeit hat sich eine Zusammenarbeit mit dem Projekt «Landestelle» ergeben. «Landestelle» will als Zwischennutzung eine Buvette auf dem Klybeckquai bauen. Da dem Projekt aber die nötigen Ressourcen fehlten, können die Zwischennutzer die Favela-Häuschen von Kawamatas Projekt übernehmen. Als Gegenleistung bauen sie das Projekt auf dem Messeplatz auf und ab.

Mehr Freiräume

Man müsse in Basel mehr tun, um alternative Kulturprojekte zu fördern, findet Scheidegger. «Zum Beispiel müsste man bei Immobilien Basel-Stadt eine Stelle schaffen, die sich nur um Leer-Räume kümmert», schlägt Scheidegger vor.

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