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Stromanbieter «Es tut weh!» EBM-Chef Ammann zum Stromentscheid von Muttenz

Bisher lieferte die Elektra Birseck den Strom für Hallenbad, Werkhof und Verwaltung, nun ist es das Stadtwerk Winterthur.

Schritt für Schritt wird in der Schweiz der Strommarkt liberalisiert. Seit einiger Zeit sind Grossverbraucher von Strom, beispielsweise Unternehmen, nicht mehr verpflichtet, den Strom beim lokalen Anbieter zu beziehen. Sie können den Stromanbieter selber wählen.

Das betrifft auch Gemeinden. Muttenz hat bislang den Strom für Hallenbad, Verwaltung und Werkhof bei der Elektra Birseck Münchenstein (EBM) bezogen. Weil nun aber der freie Markt gilt, hat die Gemeinde beschlossen, die Preise von verschiedenen Anbietern miteinander zu vergleichen. Muttenz hat einen Stromlieferanten für die kommenden drei Jahre gesucht und diesen Auftrag öffentlich ausgeschrieben. Den Zuschlag erhalten hat das Stadtwerk Winterthur.

Muttenz spart Geld

Aldo Grünblatt, Gemeindeverwalter von Muttenz, begründet den Entscheid: «Das Stadtwerk Winterthur hat unsere Vorlagen gut erfüllt. Wir erhalten ökologisch produzierten Strom - und das erst noch zu einem sehr guten Preis.» Im Vergleich zu heute spare die Gemeinde pro Jahr 70'000 Franken.

Auf wirtschaftlicher Ebene ist es unbedeutend, dass wir Muttenz als Kunden verlieren, auf der symbolischen Ebene ist es jedoch schmerzhaft.
Autor: Conrad Ammann CEO von Elektra Birseck

Keine Freude daran hat der bisherige Stromanbieter. EBM-Chef Conrad Ammann bedauert es, dass erstmals überhaupt eine Gemeinde aus dem Einzugsgebiet seines Unternehmens als Kunde abspringt. Er sagt: «Auf wirtschaftlicher Ebene ist das zwar für uns unbedeutend, auf der symbolischen Ebene jedoch schmerzhaft.» Schmerzhaft deshalb, weil die EBM als Genossenschaft organisiert sei, in der Muttenz mit mehreren Vertretern engagiert sei. «Wir haben mit der Gemeinde eine jahrelange Partnerschaft und deshalb schmerzt uns der Entscheid.»

Stellt sich die Frage: Ist der Strom der EBM denn zu teuer, dass sich Muttenz zum Wechsel genötigt sieht? Conrad Ammann verneint: «Wir wissen genau, wie die Preise in der Schweiz sind. Wir gewinnen auch laufend Ausschreibungen. Aber wir sind nicht bereit, Verträge abzuschliessen, bei denen nicht wenigstens eine geringe Deckungsmarge gegeben ist.» Ein Angebot, wie jenes des Stadtwerks Winterthur habe die EBM nicht abgeben können.

Andere Gemeinden machen ähnliche Überlegungen

Besteht nun die Gefahr, dass auch andere Gemeinden als EBM-Kunden abspringen? Eine kleine Umfrage des «Regionaljournals» zeigt, dass zumindest einige Gemeinden darüber nachdenken, die Wahl des Stromanbieters ebenfalls in Zukunft öffentlich auszuschreiben. Beispielsweise Binningen und Bottmingen.

Aber die Umfrage zeigt auch, dass die EBM durchaus konkurrenzfähig ist. Die Gemeinde Reinach hat - wie Muttenz - kürzlich eine öffentliche Ausschreibung gemacht. Hier hat aber die EBM den Zuschlag erhalten. Marc Bayard, Leiter Energie in der Reinacher Gemeindeverwaltung, sagt: «Das Angebot der EBM hat zu den drei preisgünstigsten gehört. Daher haben wir uns für sie als Stromanbieter entschieden.»

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