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Folgen des Gletscherschwundes Die Moosfluh kommt nicht zur Ruhe

Die Felsbewegungen am Aletschgletscher haben sich verlangsamt, sind aber immer noch beachtlich. Ein neues Überwachungssystem soll nun neue Erkenntnisse liefern.

Die Moosfluh ist wohl eines der bestüberwachten Gebiete in den Alpen: Trotzdem konnten die Geologen bisher nicht nachvollziehen, wo und wann genau die Felsabbrüche im Hang oberhalb der Walliser Riederalp stattfinden.

Dank einem diese Woche installierten weiteren Messsystem soll dies nun möglich werden: Die Erschütterungen sollen dank zwölf Messgeräten, sogenannten Geofons, nachvollziehbar werden. Beim Bundesamt für Umwelt verspricht man sich viel davon.

Bisher verstehen wir die Bruchprozesse im Untergrund nicht. Das wird sich nun ändern.
Autor: Hugo Raetzo Projektverantwortlicher beim BAFU

Bisher zogen die Experten vor allem Rückschlüsse aus den GPS-Daten, welche nachvollziehbar machen, in welchem Tempo der Hang abrutscht.

Die Geschwindigkeit der Rutschungen hat sich deutlich verlangsamt: Im Herbst 2016 zeichneten die Messgeräte bis zu 80 Zentimeter pro Tag auf, jetzt sind es noch bis zu 13 Zentimeter. Das sei immer noch sehr viel, relativieren die Geologen. Sie gehen davon aus, dass die Bewegungen wieder zunehmen.

Wanderweg bleibt dauerhaft gesperrt

Im Hang mussten letztes Jahr bereits rund sechs Kilometer Wanderwege abgesperrt werden. Die meisten Leute würden sich zum Glück an die Verbote halten, sagt der Sicherheitsverantwortliche Peter Schwitter. Er unternimmt alles, damit sich Touristen nicht auf eigene Faust ins Gebiet begeben.

In den grossen Löchern auf dem Wanderweg kann man verschwinden wie in einem Gletscherspalt.
Autor: Peter Schwitter Sicherheitsverantwortlicher Aletschregion

Im Gebiet gebe es genügend Alternativen. Der bekannte Aletschwald etwa ist von der Rutschung an der Moosfluh überhaupt nicht betroffen.

Auswirkungen haben die massiven Felsbewegungen auch für die Bergbahnen: Die Bergstation der Gondelbahn auf die Moosfluh befindet sich am Rande des Rutschgebietes. Sie wurde 2015 mit grossem finanziellen Mehraufwand so gebaut, dass sie die Bewegungen im Untergrund mitmachen kann. Die Baukosten von rund 23.5 Millionen Franken waren etwa 10 Millionen Franken höher als bei einer normalen Gondelbahn. Ausserdem mussten bereits Nachbesserungen gemacht werden: Im letzten Herbst hatte sich im Fundament der Bergstation ein kleiner Hohlraum gebildet.

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03/17:30 Uhr)

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