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Zürich Schaffhausen Ein Mitglied der Zürcher Sittenpolizei aus Haft entlassen

Nach Einvernahmen des beschuldigten Polizisten bestehe keine Verdunkelungsgefahr mehr. So begründet die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft die Entlassung eines der drei Mitglieder der Sittenpolizei, die in U-Haft genommen wurden. Das Verfahren wegen passiver Bestechung im Sex-Milieu läuft aber weiter.

Die Zürcher Staatsanwaltschaft ermittelt nun schon gegen 11 von insgesamt 17 Mitarbeitern der Sittenpolizei. Zwei von ihnen sitzen weiterhin in Untersuchungshaft. Ein Dritter ist am heutigen Mittwoch wieder freigelassen worden, wie die Oberstaatsanwaltschaft in einem Communiqué mitteilt. Ein Teil der Polizisten steht im Verdacht, den Chef des Sexclubs «Chilli's» vor Polizeikontrollen gewarnt und interne Informationen weitergegeben zu haben – für Gratis-Sex und Drinks.

Ein Blick in ein Bierzelt am Zürcher Oktoberfest
Legende: Das Milieu-Restaurant «Schweizerdegen» soll die Polizisten ans Oktoberfest zu gratis Speis und Trank eingeladen haben. Keystone

Und nun noch dies: Die 11 Polizisten sollen eine Einladung aus dem Rotlichtmilieu zum Oktoberfest 2012 der Brauerei Feldschlösschen auf dem Bauschänzli angenommen haben. Warenwert: (Essen und Getränke) 70 Franken, 20 Franken über dem im Reglement festgehaltenen Richtlinien.

Nulltoleranz als Grundregel

Für «Mister Langstrasse» Rolf Vieli ist das weder passive Bestechung noch kriminell, höchstens dumm. Zehn Jahre kümmerte er sich als Chef des Projekts Langstrasse Plus um das Quartier im Kreis 4. Bei seiner Arbeit hatte er auch immer wieder Kontakt zum Milieu und dessen Machenschaften. Einladungen seien dabei keine Seltenheit gewesen. «Alles was über ein Glas Wasser hinaus ging, habe ich stets abgelehnt», so seine Grundregel.

Politiker wollen Ergebnisse abwarten

Audio
Bestechungsaffäre: Mehr Stadtpolizisten involviert (20.11.2013)
02:18 min
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 18 Sekunden.

Dieser Meinung ist auch der Zürcher FDP-Gemeinderat Roger Tongella. Die Nulltoleranz-Regel müsse insbesondere bei Ermittlungsbehörden, wie beispielsweise der Sittenpolizei, zur Anwendung kommen. «Es kann nicht sein, dass man Geschenke annimmt von jemandem, den man unter Umständen später ahnden muss.» Dennoch relativiert Tognella: «Ich wehre mich dagegen, dass man jetzt die gesamte Polizei unter Generalverdacht stellt.» Nun sei die Führung gefordert – und die herrschende Kultur der Abteilung zu hinterfragen.

Polizeisprecher Marco Cortesi beschwichtigt: Die Untersuchung sei im Gang. Man gehe davon aus, dass es sich hier um einen einmaligen Verstoss gegen eine interne Dienstvorschrift handle, sagte er gegenüber Radio SRF.

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