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Zürich Schaffhausen «Im Ranking der schönsten Unigebäude wären wir in den Top Ten»

Mit zwölf Stockwerken war die Universität Zürich das erste Hochhaus Europas. Jetzt wird das Gebäude 100 Jahre alt, und die Uni feiert ihr Haus mit Ausstellungen und Festanlässen.

Seit 100 Jahren thront das Hauptgebäude der Universität Zürich mit seinem mächtigen Turm wie eine Art «Stadtkrone» über der Zürcher Altstadt. Mit dem 65 Meter hohen Turm sei es ein Wahrzeichen der Stadt und ein identitätsstiftender Ort für die Uni, sagt Michael Hengartner, der neue Rektor im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».

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Geschichte und Geschichten rund um das Uni-Gebäude (15.4.2014)
07:23 min
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Erbaut wurde das Kollegiengebäude von Karl Moser (1860-1936). Der Schweizer Architekt realisierte den Repräsentationsbau in nur drei Jahren von 1911 bis 1914. Das Uni-Gebäude ist sogar etwas höher als die ETH. Karl Moser stand damals in städtebaulicher Konkurrenz zu Gottfried Sempers palastartigem ETH-Gebäude. Rektor Michael Hengartner meint zu dieser Konkurrenz schmunzelnd: «Den Wert einer Hochschule kann man nicht an der Höhe ihrer Gebäude messen.»

Ein monumentales Gesamtkunstwerk

Für den früheren UZH-Rektor Andreas Fischer ist das UZH-Gebäude ein monumentales Gesamtkunstwerk. «Gäbe es ein Ranking der schönsten Unigebäude, wir wären bestimmt in den Top Ten», sagt er. Immer wieder von Neuem beeindruckt ist Andreas Fischer vom Lichthof unter dem Glasdach: «Hierher zu kommen ist ein Hochgefühl, schon seit ich 1985 an diese Universität gekommen bin.»

Veritabler Kunstskandal

Für das Uni-Gebäude holte Architekt Moser unter anderem den wenig bekannten 27-jährigen Zürcher Maler Paul Bodmer. Dieser legte in einer Zeit, in der Männer bei der Begrüssung noch steif den Hut zogen und Studenten in Anzug und Krawatte zu den Vorlesungen erschienen, ein avantgardistisches Projekt vor, das zum Eklat führte.

Ein erstes Werk hatte Bodmer eigenhändig übermalt. Die zweite Fassung mit androgynen Figuren, nackten Jünglingen und floralen Elementen brachte die Dozenten vollends zum Toben. Die neuen Wandmalereien wurden als «Schmierereien und Schweinereien» taxiert und der Regierungsrat befand, Bodmer habe nicht das Vermögen, seine künstlerischen Erlebnisse überzeugend darzustellen.

1916 musste der Künstler seine Gemälde übertünchen. Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums wurden zwei Figuren, die Bodmer in der Galerie beim Rektorat geschaffen hatte, freigelegt und restauriert. Zudem wurde der damalige Kunstskandal in einem zehnminütigen Film nachgespielt.

Uni sucht Öffentlichkeit

Gewürdigt wird die 100-jährige Geschichte des Uni-Hauptgebäudes bis zum 15. Mai mit Ausstellungen, verschiedenen Führungen sowie einer Podiumsdiskussion zur baulichen Zukunft der UZH.

Musikalischer Höhepunkt des Jubiläums ist ein Konzert am 24. April in der Zürcher Tonhalle. Zur Aufführung gelangen dabei Friedrich Hegars «Festkantate zur Zürcher Hochschulweihe 1949» und ein von Edward Rushton eigens für das Jubiläum komponiertes Orchesterwerk «Concrete».

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