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Ritalin-Missbrauch an Unis
Aus Schweiz aktuell vom 14.11.2013.
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Zürich Schaffhausen Immer mehr Studenten brauchen Ritalin als «Hirndoping»

Effektiver lernen mit Ritalin und anderen Aufputschmitteln? Schweizer Studenten probieren dies immer mehr aus – in welchem Ausmass zeigt nun zum ersten Mal eine Studie vom Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung in Zürich. Tatsächlich hat jeder 7. Studierende schon einmal gedopt.

Am häufigsten wird das verschreibungspflichtige Medikament Ritalin als Hirndoping verwendet – ohne medizinische Notwendigkeit. Ritalin wird eigentlich Kindern verschrieben, die unter ADHS, der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung, leiden. Es soll sie ruhiger machen.

Die Wirkung von Ritalin bei gesunden Menschen ist gegenteilig: Es soll aufputschen, wach und konzentriert machen. Ritalin gilt deshalb als das Hirndoping schlechthin. Dass gesunde Schüler und Studenten deshalb oft zu Ritalin greifen, ist bekannt.

Nun zeigt eine Studie erstmals, wie es wirklich aussieht in Sachen Hirndoping an Schweizer Universitäten. Das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung in Zürich hat über 6000 Studierende an der ETH sowie an den Universitäten Zürich und Basel befragt, welche Substanzen sie schon einmal zur Verbesserung der Hirnleistung eingenommen haben.

Ritalin und Alkohol als beliebtestes Hirndoping

Zum einen ging es um verschreibungspflichtige Medikamente, die ohne medizinische Notwendigkeit eingenommen werden: 4,1 Prozent der Befragten, also rund 250 Personen, gaben an, entsprechende Erfahrungen mit Ritalin zu haben. Weiter greift man zu Beruhigungsmitteln, Betablocker und Antidepressiva.

Auch Alkohol und Drogen werden oft zur Verbesserung der Hirnleistung im Studium verwendet: 5,6 Prozent der Studierenden greifen zu Alkohol, 2,5 Prozent zu Cannabis, um sich zu beruhigen oder besser zu schlafen im Prüfungsstress. Auch Speed, Kokain und Ecstasy sind ein Thema, allerdings nur vereinzelt.

Es sind Studierende aus allen Fachrichtungen, die zu sogenanntem Hirndoping griffen, zeigt die Studie. Ein pharmakologischer Beweis für die Verbesserung der Hirnleistung gebe es aber nicht, so die Studienmacher. Es gehe oft auch nur darum, sich wach zu machen oder einen besseren Selbstwert zu erreichen – was bessere Leistungen im Studium hervorrufen könne.

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