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Schweiz Ärztemangel: Niemand will für zusätzliche Studienplätze zahlen

Die Schweiz importiert Ärzte aus dem Ausland, weil sie selbst zu wenige ausbildet. Zwar sind sich Bund und Kantone einig, dass es mehr Ausbildungsplätze braucht als die heute 700 Plätze. Der Ausbau kommt aber nur schleppend voran. Für das kommende Studienjahr stockt nur die Universität Zürich auf.

Studenten sitzen in der Bibliothek der Universitaet Hamburg um einen Tisch mit medizinischen Fachbüchern (von oben).
Legende: Bis es hierzulande mehr Ausbildungsplätze für Mediziner gibt, könnten noch Jahre vergehen. Keystone

Mehr Dozenten, grössere Hörsäle – zusätzliche Ausbildungsplätze für angehende Ärztinnen und Ärzte sind teuer. Die 60 zusätzlichen Studierenden in Zürich

kosten die Universität 11 bis 14 Millionen Franken. Zürich ist die einzige Universität in der Deutschschweiz, die im Humanmedizinbereich ausbaut.

Basel fehlt das Geld

Die Universität Basel hat ihre Pläne auf Eis gelegt, 40 Studienplätze mehr in der Humanmedizin anzubieten. Der Grund: Das Geld fehlt. Stephan Marsch von der Medizinischen Fakultät der Universität Basel ärgert sich: «Im Moment interpretiere ich das als ein politisches Schwarzpeter-Spiel zwischen dem Bund und den Kantonen.» Beide möchten die Studentenzahlen erhöhen, aber keiner möchte dafür aufkommen. «Da muss es eine politische Lösung geben zwischen Bund und Trägerkantonen.»

Audio
Anhaltender Ärztemangel in der Humanmedizin (Monika Zumbrunn)
aus HeuteMorgen vom 29.04.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 52 Sekunden.

Ein solcher politischer Kompromiss ist aber noch in weiter Ferne. Der Bundesrat will frühstens in vier Jahren über zusätzliche Beiträge an die Universitätskantone diskutieren, wie er kürzlich klarmachte. Dies obwohl Bund und Kantone in den nächsten Jahren ursprünglich 300 zusätzliche Studienplätze schaffen wollten.

Keine Verbesserung vor 2017

Für Valérie Clerc, stellvertretende Generalsekretärin der Schweizerischen Universitätskonferenz, verheisst das nicht Gutes: «Man kann davon ausgehen, dass es in den nächsten Jahren kleinere Schritte geben wird, und vielleicht grössere Schritte ab 2017, wenn die neue Botschaft verabschiedet wird.»

Politischen Druck dürfte eine neue Volksinitiative machen, für die derzeit Unterschriften gesammelt werden. Sie verlangt, dass der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten durch die Ausbildung in der Schweiz gedeckt wird.

(eglc;prus)

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