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Schweiz Austauschstudenten meiden die Schweiz

Schon bald beginnt an den Schweizer Universitäten das Herbstsemester. Bereits jetzt zeichnet sich ab: Die Zahl der Austauschstudenten hat abgenommen. Woran liegt das?

Hörsaal, Studenten in Bänken sitzend. Aufnahme von hinten.
Legende: Auch an der Universität Freiburg hat die Zahl der EU-Austauschstudenten abgenommen. Keystone

In Kürze beginnt an den Schweizer Universitäten das Herbstsemester. Bereits jetzt zeigt sich: Die Studenten dürften mehr Platz haben. Denn es werden beträchtlich weniger Austauschstudenten aus der EU erwartet – vielerorts mehr als ein Drittel weniger. Dies berichtet die Westschweizer Zeitung «Le matin dimanche». Grund: Das Ja zur Masseneinwanderungsinitiative sowie das anschliessende Einfrieren des sogenannten Erasmus-Programms durch die EU.

Die Sistierung hatte sich allerdings bereits zuvor abgezeichnet. Brüssel verlangte von der Schweiz kurz vor der Abstimmung über die Zuwanderungsinitiative massiv mehr Geld. So viel hatte das Parlament nicht gesprochen.

Intensive Bemühungen

Dadurch ist der Austausch zwischen der Schweiz und der EU deutlich komplizierter geworden. Die Universitäten müssen unzählige Einzelverträge mit Partner-Universitäten aushandeln. Ungeachtet der Anstrengungen kommen etwa in Basel weniger Austauschstudenten.

«Trotz intensiven Bemühungen verzeichnen wir einen Rückgang von 10 bis 15 Prozent», sagt Gérald Zimmermann in der «Tagesschau». Er ist Leiter Mobilität an der Universität Basel. Mit den meisten Partner-Universitäten habe man wieder Verträge abschliessen können. Allerdings seien einige renommierte und attraktive Destinationen abgesprungen.

Schweizer Karte, die die betroffenen Universitäten zeigt
Legende: Am stärksten ist der Rückgang der EU-Austauschstudenten an der Universität Freiburg. SRF

Auf Präsenz angewiesen

Nicht nur Basel, auch Genf und Neuenburg melden eine Abnahme der Austauschstudenten für das kommende Herbstsemester. Luzern und Lugano melden ebenfalls einen Rückgang. Dort beträgt er rund 20 Prozent. Am stärksten ist die Abnahme in Freiburg: Dort hat die Zahl der ausländischen Studenten um satte 38 Prozent abgenommen.

Den Präsidenten der Rektorenkonferenz beunruhigt das. Die Präsenz in der EU entgleite den Schweizer Universitäten dadurch. «Das ist schlecht, weil wir auf eine gewisse Präsenz des schweizerischen Systems angewiesen sind», sagt Präsident Antonio Loprieno. Für die Schweizer Universitäten gebe es keine besseren Botschafter, als diejenigen, die eine gewisse Zeit hier studiert hätten.

Die wissenschaftliche Welt und insbesondere die Universitäten seien international stark vernetzt. Darum sei der Austausch auch von Studierenden zentral, sagt Loprieno weiter. Der Austausch mit der EU stockt. Der Bundesrat sei gefordert. Er müsse nun einen Weg finde, die Sistierung aufzuheben.

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