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Schweiz Bradley Birkenfeld: So wurde ich zum UBS-Whistleblower

Er packte über illegale Geschäftspraktiken der UBS in den USA aus und versetzte damit dem Schweizer Bankgeheimnis den vielleicht entscheidenden Todesstoss. Dafür kassierte er 104 Millionen US-Dollar und eine Gefängnisstrafe. Jetzt spricht Bradley Birkenfeld exklusiv über seine Beweggründe.

Erstmals seit er 2007 den US-Behörden Beweise über das UBS-Geschäft mit amerikanischen Steuerbetrüger lieferte, spricht Whistleblower Bradley Birkenfeld vor einer Schweizer Kamera. Im Interview mit USA-Korrespondent Arthur Honegger wirft er dem US-Justizministerium vor, jahrelang untätig gewesen zu sein und einflussreiche Steuerhinterzieher zu schützen.

Birkenfeld über seine Beweggründe

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«Darum wurde ich zum Whistleblower»
Aus News-Clip vom 02.05.2015.
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Bradley Birkenfeld will die US-Behörden erst über die illegalen Geschäftspraktiken der UBS im Offshore-Geschäft informiert haben, nachdem seine Bedenken bankintern kein Gehör gefunden hatten. Auch das US-Justizministerium habe in der Angelegenheit völlig versagt.

Den Vorwurf, es sei ihm um Rache an der UBS wegen des Streits um einen Bonus gegangen, weist Birkenfeld zurück. Auch habe er nie die Schweiz an den Pranger stellen wollen: «Es geht nicht um die Schweiz, sondern um Fehlverhalten auf der obersten Führungsebene der Bank.»

Birkenfeld über seine Zeit im Gefängnis

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«Meine Gefängnisstrafe war Geldverschwendung»
Aus News-Clip vom 02.05.2015.
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30 Monate sass Bradley Birkenfeld wegen Beteiligung an Steuerbetrug in den USA im Gefängnis. Die Verurteilung sei falsch gewesen, sagt der Ex-Banker noch heute. Schliesslich habe er Milliarden von Dollar in die US-Wirtschaft zurückgebracht.Ohnehin werde mit dem Bau und dem Betrieb von Gefängnissen viel Geld verschwendet, das besser für soziale Zwecke verwendet würde. Der wahre Grund für seine Gefängnisstrafe sei der Umstand, dass er das Justizministerium blossgestellt habe.

Birkenfeld über das System UBS, Raoul Weil und Peter Kurer

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«Alle wussten Bescheid»
Aus News-Clip vom 02.05.2015.
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Birkenfeld macht dem ehemaligen Top-Management der UBS schwere Vorwürfe. Seine damaligen Chefs hätten von den systematischen illegalen Geschäftspraktiken gewusst.

Seine Belege dafür hätten die US-Justizbehörden jedoch nie sehen wollen: «Das Justizministerium will seine Inkompetenz und kriminellen Machenschaften vertuschen», sagt Birkenfeld.

Birkenfeld über US-Kunden der UBS, den Steuerstreit und die CS

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«Es gab Konten für ‹politisch exponierte Personen›»
Aus News-Clip vom 02.05.2015.
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Die UBS habe in Zürich spezielle Konten für «politisch exponierte Personen», so genannte «PEP», unterhalten, sagt Birkenfeld. Einflussreiche Besitzer solcher Konten seien von den US-Justizbehörden bei deren Ermittlungen geschützt worden.

Ausserdem sei auch die Credit Suisse erst von den Behörden verfolgt worden, nachdem der Senat aufgrund seiner, Birkenfelds, Informationen Druck ausgeübt habe.

In einer schriftlichen Stellungnahme bestätigt die UBS die Existenz spezieller Abteilungen für politisch exponierte Personen: «Praktisch jede grosse Bank hat PEP-Kunden. Diese Kunden werden speziell und verschärft überprüft – um sicher zu gehen, dass die damit verbundenen strengen Sorgfaltspflichten eingehalten werden. Diese Prüfungen werden auch regelmässig wiederholt.»

Birkenfeld über seine Millionenprämie, die Zukunft und die Schweiz

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«Eines Tages werde ich die Schweiz wieder besuchen»
Aus News-Clip vom 02.05.2015.
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Birkenfeld kassierte die Rekordsumme von 104 Millionen US-Dollar aus dem so genannten Whistleblower-Programm. Ums Geld sei es ihm aber nie gegangen, sagt er. Er habe lediglich das Richtige tun wollen, Whistleblower seien gewissermassen ein verlängerter Arm des Gesetzes. Derzeit unterstütze er die französischen Behörden mit Informationen über die Geschäftspraktiken der UBS. Dasselbe wie in den USA habe die Bank nämlich auch in Frankreich gemacht.

Ausserdem arbeite er an einem Buch, um der Welt seine Sicht der Dinge darzulegen. Er hoffe, dereinst in die Schweiz zurückzukehren: «Hoffentlich verstehen die Leute, dass ich das Richtige getan habe und dass es der Schweiz am Ende geholfen hat.»

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