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Schweiz Der Zeitungs-Journalismus emanzipiert sich vom Papier

Axel Springer ist Europas grösster Medienkonzern. Künftig stellt Springer seine Inhalte Facebook zur Verfügung. Die Zukunft des Journalismus sei digital und damit lasse sich Geld verdienen, erklärt Springer-CEO Mathias Döpfner am Swiss Media Forum in Luzern.

Mit Titeln wie «Bild», «Die Welt» oder dem Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz» hat der Axel-Springer-Verlag bisher sein Geld verdient. CEO Mathias Döpfner will sich aber vom Papier lösen und die journalistischen Inhalte in Zukunft digital anbieten. Mit der Verbreitung auf sozialen Medien sollen die Leser im Internet erreicht werden, erklärte Döpfner am Swiss Media Forum in Luzern.

Fertig mit Gratis-Inhalten

Döpfner will die journalistischen Inhalte aber nicht einfach gratis ins Internet stellen, sondern verlangt Geld für einen Teil seiner Zeitungsinhalte: «Die ersten Erfahrungen, die wir mit Bezahlangeboten gemacht haben, sind geradezu überraschend erfolgreich vor dem Hintergrund, dass wir mit unseren Abo-Angeboten im Netz in einem praktisch noch kostenfreien Wettbewerbsumfeld operieren, und trotzdem hier mit ‹Bild› und ‹Welt› weit über 300’000 zahlende, reine Online-Abonnenten generiert haben in weniger als zwei Jahren.»

Und der Trend werde weiter in diese Richtung gehen. Weg vom Gratisangebot im Netz hin zu bezahlten Abos. Weg von gedruckter Zeitung hin zum Digitalen. Die neue Konkurrenz seien heute reine Online-News-Anbieter wie Huffington Post oder BuzzFeed.

Audio
Axel Springer will mit Facebook zusammenarbeiten
aus SRF 4 News aktuell vom 01.06.2015.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 47 Sekunden.

Reichweite plus Inhalte

Man könne nun über diese Unternehmen lachen, warnt Döpfner, «und kann sagen, BuzzFeed, das ist doch hier nur so eine Social-Media-Entertainment-Trash-Content-Plattform. Mag heute noch so sein», aber die digitalen Rivalen entwickelten sich rasch weiter.

«Die Reichweite, die damit aufgebaut worden ist, das Publikum, das damit erschlossen wird, führt dazu, dass BuzzFeed jetzt anfängt, Spitzenjournalisten aus ganz Amerika zu rekrutieren. Und wir wissen gar nicht, ob nicht BuzzFeed in zehn Jahren so was ist wie Disney, oder Time Warner oder Viacom heute», nämlich ein grosser Medienkonzern mit einem breitem Angebot.

Zusammenarbeit mit Facebook

Eine mögliche Antwort auf diese Herausforderung sieht Döpfner in Kooperationen wie sie Springer zurzeit mit dem sozialen Netzwerk Facebook aufbaut. «Und deswegen muss man kluge Vereinbarung treffen, und darum haben wir jetzt mit Facebook in der frühen Phase eine Chance, es besser zu machen als mit Google. Von dem man sich alles hat gefallen lassen. Jetzt gucken wir mal, ob die ihr Wort halten.»

Während Google nämlich allein habe bestimmen wollen und die Einnahmen nicht mit den Verlegern teilen wollte, biete Facebook ein faires Vertriebsmodell an, bei dem die Verlage ihre Inhalte weiterhin selbst gestalten und vermarkten könnten. Facebook habe die Reichweite, Springer die Inhalte – das sei doch eine Basis für ein gutes Geschäftsmodell, das beiden Seiten nütze, meint Döpfner.

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