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Schweiz Korruption in der Schweiz ein geringeres Übel

Transparency International hat die Wahrnehmung der Korruption durch die Bevölkerung gemessen. Im Vergleich schneidet die Schweiz dabei gut ab – und hat trotzdem mehrere Baustellen. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse.

Seit 2002 misst Transparency International die Wahrnehmung der Korruption durch die Bevölkerung weltweit. Die jüngste Ausgabe des globalen Korruptionsbarometers umfasst Daten aus 42 Ländern. In der Schweiz wurden rund 1000 Leute befragt.

Das Positive: Im internationalen Vergleich wird Korruption in der Schweiz nicht als dringendes Problem wahrgenommen. Nur rund zehn Prozent denken so. In zwei Bereichen belegt die Schweiz gar Spitzenplätze: Die Regierung wie auch die Politiker werden als integer und wenig korruptionsanfällig eingeschätzt.

Über 80 Prozent der Befragten fühlen sich verpflichtet, einen Korruptionsfall zu melden, sogar dann, wenn sie dazu einen Tag lang als Zeugin oder Zeuge in einem Gericht aussagen müssten.

Zu sehen sind Hände, die Geld austauschen.
Legende: Transparency International befragte Menschen in 42 Ländern. Einer von drei sieht Korruption als grosses Problem. Colourbox

Das Problematische: Zwei Drittel der Befragten in der Schweiz sind der Meinung, Reiche hätten zu grossen Einfluss auf die Regierung. Sie befürworten deshalb strengere Regeln für das Lobbying.

Ausserdem ist die Hälfte der Ansicht, dass Schweizer Korruptionsfälle nicht melden, weil sie sich vor den damit verbundenen Konsequenzen fürchten. Hier liegt die Schweiz über dem internationalen Durchschnitt.

Mögliche Verbesserungsvorschläge: Die Nichtregierungsorganisation Transparency International fordert für die Schweiz mehr Transparenz – mittels gesetzlichen Bestimmungen für Politikfinanzierung und Lobbying. Ausserdem müsse der Schutz von Whistleblowern (ebenfalls gesetzlich) gestärkt werden.

Die Situation weltweit: Während die Befragten in der Schweiz in der Korruption insgesamt kein dringliches Problem sehen, präsentiert sich die Lage in vielen Ländern total anders. Im Schnitt sagte fast einer von drei Befragten, dass seine Regierung und Parlamentarier in der Mehrheit oder sogar gänzlich korrupt seien.

53 Prozent gaben ausserdem an, ihre Regierung sei nicht genügend aktiv, um an diesem Umstand etwas zu ändern und die Korruption zu bekämpfen. Und ebenfalls eine Mehrheit hält den Einfluss von Vermögenden auf die Politik für problematisch.

Brennpunkte der Korruption: In Moldawien, im Kosovo, aber auch in Spanien gaben jeweils zwei Drittel aller Befragten an, dass Korruption eines der absoluten Hauptprobleme sei. In weiteren neun Ländern sehen das immerhin noch rund die Hälfte der Befragten so.

Die Spitzengruppe: In Deutschland haben nur zwei Prozent der Befragten das Gefühl, dass ihr Land mit gravierenden Korruptionsproblemen kämpft. Mit etwas Abstand folgt Schweden, dann die Schweiz.

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