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Krawalle in Bern Palästina-Demo: Polizei gibt Details zu Eingekesselten bekannt

  • Bei der Palästina-Demo kesselte die Polizei 536 Personen ein, ein Teil davon gehört mutmasslich dem «schwarzen Block» an.
  • Jetzt ist mehr über die Identität der Personen bekannt – rund die Hälfte der festgesetzten Personen etwa waren Frauen.

Gewalt, Feuer, Tränengas und Wasserwerfer: Am vergangenen Samstag eskalierte eine unbewilligte Palästina-Demo in Bern. Es kam zu heftigen und gewalttätigen Zusammenstössen mit der Polizei.

Die Polizei kesselte Hunderte Personen an der Spitze der Demo ein, verhaftete sie vorübergehend oder nahm zumindest ihre Personalien auf. Und holte so mutmasslich viele Mitglieder der linksextremen Szene aus ihrer Anonymität.

Gegenüber den Berner Tamedia-Zeitungen gab die Polizei Details zu den festgesetzten Personen bekannt:

  • 80 Prozent reisten aus anderen Kantonen an, viele aus der Westschweiz.
  • Rund 50 Prozent der Personen sind Frauen.
  • 85 Prozent sind Schweizer Bürgerinnen und Bürger.
  • Die grosse Mehrheit der Festgenommenen sind zwischen 20 und 29 Jahre alt.
  • 23 Personen sind noch minderjährig.
  • Alle sind wieder auf freiem Fuss

Auf Anfrage von SRF bestätigt die Polizei die Zahlen. Nun beginnt für die Justiz die grosse Arbeit, um den meist vermummten Randalierern und Krawallmacherinnen die Straftaten nachzuweisen.

Es liegt zwar auf der Hand, dass sie sich womöglich des Landfriedensbruchs schuldig gemacht haben. Das Strafgesetzbuch sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

Ebenso kommt der Straftatbestand der Gewalt gegen Behörden und Beamte infrage. Da wird es kompliziert, denn diese Tat muss jedem Einzelnen nachgewiesen werden können.

Krawallmacher wechselten Kleidung während Einkesselung

Viele von ihnen waren mit Helmen und Brillen ausgerüstet, hatten gar mehrere Kleiderschichten an. «Während der Einkesselung entledigten sie sich einer Schicht, um eine spätere Identifikation zu erschweren», so Michael Bettschen, stellvertretender Chef der Regionalpolizei Bern, zu Tamedia.

Die Zuordnung von konkreten Taten zu Personen ist im Rahmen solcher Ausschreitungen oft auf die Schnelle kaum möglich. Das Geschehen ist dynamisch und unübersichtlich und die meisten der Randalierer sind vermummt und schwarz gekleidet.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 15.10.2025, 12.03 Uhr ; 

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