Übler Geruch in Oftringen: In Oftringen stank es im November und Dezember wochenlang. Es stank zum Teil vom Süden der Nachbargemeinde Aarburg bis in Richtung Nachbargemeinde Rothrist, berichtete das Zofinger Tagblatt. Besonders in den frühen Morgenstunden habe man den Geruch wahrgenommen. Es rieche nach Kläranlage oder faulen Eiern, berichteten Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde. Es komme wohl nur die Kanalisation als Ursache in Frage, vermutete daraufhin der Gemeinderat. Er machte sich auf die Suche nach den Ursachen.
Darum stinkt es so: Schuld daran ist eine Verkettung verschiedener Faktoren, sagte der Gemeinderat. Ein Zusammenspiel von WC-Spülungen, Kanalisation und Luftdruck haben den Gestank verursacht. Es fliesse immer weniger Wasser in die Kanalisation. Einerseits weil immer mehr Dachwasser versickert, statt in die Kanalisation geleitet zu werden, und andererseits weil viele Haushalte wassersparende Spülungen haben. Das führte dazu, dass die Schmutzreste in der Kanalisation nicht restlos mittransportiert wurden – und sich ablagerten. Hinzu kam, dass gegen Ende Oktober und Ende November der Luftdruck sehr tief war. So konnten Gase aus der Kanalisation entweichen. «In dieser Kombination sind die Emissionen damit auch für deutlich mehr Einwohnerinnen und Einwohner wahrnehmbar als sonst», begründet der Gemeinderat das Phänomen.
Das sagt der Gemeinderat: «Faktisch handelt es sich um eine unglückliche Verknüpfung einzelner Phänomene», sagt Gemeindepräsident Hanspeter Schläfli gegenüber SRF. Die Gemeinde habe mehrere Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten. Auch er als Gemeindepräsident habe den Gestank wahrgenommen: «Im Mehrfamilienhaus, wo ich wohne, habe ich das in der Garage gerochen. Auf der Strasse roch es dann nicht mehr.» Dort habe das Gas via Schacht entweichen können. Oftringen sei mit dem Problem nicht allein, so Schläfli weiter. Man habe in Zeitungen von mehreren solchen Vorfällen in der Schweiz gelesen: «Es ist wohl auch ein Zeichen der Zeit.»
Kanalisation wird durchleuchtet: Im Rahmen des «Generellen Entwässerungsplans der 2. Generation» wird die Gemeinde Oftringen die gesamte Kanalisation durchspülen. Der entsprechende Kredit dafür wurde bereits letztes Jahr von der Gemeindeversammlung gesprochen. «Wir werden auch Videoaufnahmen über den Zustand der Kanalisation machen», sagt Gemeindepräsident Hanspeter Schläfli.
Sofortmassnahmen eingeleitet: Zudem wurden in der Abwasserreinigungsanlage Erzo Ara Sofortmassnahmen eingeführt. «Schwefelwasserstoff bindende Mittel wurden dauerhaft dosiert, was bereits gute Resultate brachte.» Zum anderen werden im Jahr 2026 zwei Stapelbehälter saniert. «Diese Massnahme wird uns erlauben, die Abluftbehandlung weiter zu optimieren», sagt Erzo-Geschäftsführer Thomas Peyer.