- Der Industriekonzern SFS schliesst sein Werk in Flawil SG definitiv.
- Ein Drittel der betroffenen 110 Arbeitsplätze wird an den Hauptsitz nach Heerbrugg SG verlagert.
- 75 Stellen werden abgebaut.
Die Werkschliessung sei eine Reaktion auf einen deutlichen Nachfragerückgang bei der europäischen Automobilindustrie, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Das Konsultationsverfahren ist nun abgeschlossen.
Insgesamt seien sechs Vorschläge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemacht worden, so SFS-CEO Jens Breu gegenüber SRF. Dabei ging es vor allem darum, sich am Standort Flawil auf bestimmte Technologien zu konzentrieren. Trotzdem hätten sich keine Alternativen zur geplanten Standortschliessung und -verlagerung ergeben.
«Der Stellenabbau betrifft vor allem die Administration und einen Bereich der Herstellung, in welchem wir in der Schweiz nicht mehr konkurrenzfähig produzieren können», sagt CEO Jens Breu. Die Rede ist von der sogenannten Tiefziehtechnik, bei der Metallbänder geformt werden.
Als «bedauerlich aber nicht überraschend» bezeichnet Flawils Gemeindepräsidenten Rolf Claude die definitive Werkschliessung. Es habe nicht mit dem Standort Flawil zu tun, sondern mit den grossen Veränderungen in der Automobilindustrie. «Es gehen gute, qualifizierte Stellen verloren», sagt Claude. Insgesamt gäbe es aber noch immer rund 4000 Arbeitsplätze in Flawil.
Der Stellenabbau bei SFS wird zwischen April 2026 und Mitte 2027 vollzogen. Wann genau das Werk in Flawil definitiv stillgelegt wird, ist laut Breu noch offen. Die Geschäftsleitung erarbeite einen Sozialplan, um die wirtschaftlichen Folgen der Kündigungen zu mildern.
Alle Lernenden in Flawil erhalten die Möglichkeit, ihre Ausbildung im Unternehmen fortzusetzen und abzuschliessen. Nach Heerbrugg verlagert werde das Geschäft im Bereich Kaltmassivumformung mit 35 Stellen.