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Teile des Berges beschleunigt Geologen beobachten Beschleunigung des Felsens ob Brienz GR

  • Ein Teil des Plateaus oberhalb des bergsturzgefährdeten Dorfes Brienz/Brinzauls im Kanton Graubünden hat sich deutlich beschleunigt.
  • Geologinnen und Geologen erwarten, dass in den nächsten Tagen bis zu 150'000 Kubikmeter Fels abstürzen könnten.

Seit einigen Tagen beobachte der Frühwarndienst eine deutliche Beschleunigung im Teilbereich «Plateau Ost» hoch über Brienz, schreibt die Gemeinde Albula in ihrem aktuellen Bulletin zum Brienzer Rutsch vom Dienstagabend. Mit acht bis zehn Zentimetern pro Tag bewege sich das Plateau so schnell wie noch nie.

Kirchturm im Vordergrund vor Bergrutsch in grüner Landschaft.
Legende: Das Dorf Brienz ist seit Monaten von einem Bergsturz bedroht. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind daher evakuiert worden. Archiv / REUTERS / Denis Balibouse

Im ungünstigen Fall – sollte die abbrechende Masse eine weitere Schutthalde in Bewegung bringen – könnte bis zu einer Million Kubikmeter Material in Form eines schnellen Schuttstroms oder einer Felslawine Richtung Dorf strömen. «Teile des Dorfes könnten dadurch getroffen werden», schreibt die Gemeinde weiter. Möglich ist aber auch, dass ein Absturz des Plateaus Ost keine weiteren Auswirkungen hat.

Nicht gefährdet seien derzeit die Eisenbahnlinie und die Kantonsstrasse unterhalb des Dorfes.

Bundesrat: Schweiz ist bei Naturgefahren auf Kurs

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Um Menschen und Siedlungen in der Schweiz vor Naturgefahren zu schützen, existiert seit 2016 ein Aktionsplan. Darin hat der Bundesrat 67 Massnahmen definiert. Im zweiten Zwischenbericht zur Umsetzung sagt die Landesregierung, man sei auf einem «guten Weg». Inzwischen seien 29 der 68 definierten Massnahmen vollständig umgesetzt, weitere zum Teil. Als Beispiel nennt der Bundesrat etwa ein Erdbebenrisiko-Modell – seit 2023 sei dieses vorhanden.

Seit dem laufenden Jahr sind die Kantone zudem verpflichtet, ihre Gefahrengrundlagen weiter zu ergänzen; diese Arbeiten müssen bis 2031 abgeschlossen sein. Die bestehenden Massnahmen im Bereich Naturgefahren würden laufend aktuellen Begebenheiten angepasst, schreibt der Bundesrat. Er erwähnt dabei explizit den Bergsturz von Blatten im Frühsommer 2025.

Regionaljournal Ostschweiz, 19.11.2025, 12:00 Uhr ; 

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