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Fahren am Limit
Aus 10 vor 10 vom 06.01.2017.
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Achtung Crash-Gefahr Viele Autofahrer passen ihren Fahrstil nicht der Witterung an

Einige Lenker verlassen sich quasi blindlings auf ihre modernen Autos – die Folgen können verheerend sein.

Der heftige Wintereinbruch hat zahlreiche Automobilisten ins Schleudern gebracht. Auf der A3 bei Bilten kam es am Freitagmorgen gar zu einer Massenkarambolage mit rund 40 Fahrzeugen. 17 Personen, unter ihnen drei Kinder sind verletzt. Zwei Rega-Helikopter und sechs Ambulanzfahrzeuge standen im Einsatz.

Kurt Baumgartner, Sprecher Kantonspolizei Glarus: «Es hatte zu diesem Zeitpunkt diverse, sehr dichte Nebelbänke. Die Autolenker wurden völlig überrascht, das führte zu den Auffahrtskollisionen.» Die Autobahn sei frei von Eis und Schnee gewesen, so die Kantonspolizei.

Zu rasant – auch bei miesem Wetter

Dennoch gilt gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU): «Wichtig wäre natürlich, dass man die Geschwindigkeit der Situation anpasst.» Gerade bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit täten dies jedoch zahlreiche Lenker nicht, sagt BfU-Direktorin Brigitte Buhmann. Das wisse man aus Studien. «Es wird halt einfach zu häufig zu schnell gefahren.»

Dass Automobilisten bei schwierigen Wetterlagen oft zu rasant unterwegs sind, weiss auch Fahrlehrerpräsident Willi Wismer. Seit 30 Jahren macht er Fahrschüler fit für die Schweizer Strassen, auch bei Nebel.

«Wenn der Vordere bremst, sehe ich als Lenker nicht, ob er nur ein bisschen bremst oder etwa eine Vollbremsung macht», gibt Wismer zu bedenken. Das Hirn brauche nun mal etwas länger, um zu realisieren, dass das vordere Auto stehe und man stoppen müsse.

Eine falsche Sicherheit

Fest steht: Schnee und Eis bringen auch moderne Autos ins Schleudern. Auf Schnee und Eis verlängern sich auch die Bremswege extrem – bis zu Faktor zehn. Doch neuwertige Fahrzeuge täuschen dem Lenker oftmals eine falsche Sicherheit vor. «Beim Fahren helfen die Systeme, doch am Schluss muss sich der Wagen auch noch anhalten lassen», so Wismer. Überschätze man sich und fahre viel zu schnell, bringe man das Auto nicht mehr rechtzeitig zum Stehen.

Dennoch: Technik kann helfen. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung hofft auf Fahrassistenten. Sie sollen künftig jeden zweiten schweren Unfall verhindern. Eine tolle Sache sei zum Beispiel die Notbrems-Assistenz. «Hier bremst das eigene Auto sofort ab, wenn das vordere Auto ebenfalls abbremst – das ist Unfallverhütung pur», sagt Buhmann.

Fahrassistenten für alle Autos – das könnte solche Bilder wie heute auf der A3 vielleicht verhindern. Doch bis dahin muss jeder Autofahrer selbst auf eine angepasste Fahrweise achten. In die heutige Massenkarambolage waren glücklicherweise keine Lastwagen verwickelt. Sonst wäre es wohl kaum bei 17 meist Leichtverletzten geblieben.

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