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Wirtschaft Credit Suisse in den USA verurteilt

Die US-Justiz hat die Credit Suisse wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig gesprochen. Noch ist offen, wie hoch die Busse sein wird. Das «Wall Street Journal» spricht unter Berufung auf eine mit der Sache vertrauten Person von 715 Millionen Dollar.

Das US-Justizdepartement hat die Credit Suisse wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig gesprochen. Noch ist unklar, wie die CS reagiert. Auch die Höhe der Busse ist noch nicht bekannt.

Das «Wall Street Journal» spricht von 715 Millionen Franken. Das Magazin beruft sich auf eine mit der Sache vertrauten Person.

Es wird erwartet, dass die Schweizer Bank ein Schuldeingeständnis abgibt. Weitere Informationen sollen um Mitternacht bekannt werden.

Mindestens 2 Milliarden Dollar

Den ganzen Tag über war an der New Yorker Wall Street eine bedeutend höhere Zahl in aller Munde: 2,5 Milliarden Dollar.

Über die Details des Abkommens verhandelten Anwälte der CS und der US-Behörden seit nunmehr drei Wochen. Presseberichten zufolge praktisch ohne Unterlass. Neben der definitiven Höhe der Busse interessiert vor allem eine Frage: Gibts ein Schuldeingeständnis von der Credit Suisse?

Ein Schuldeingeständnis wäre für die CS die grösste Schmach, die sie je erlebt hat.
Autor: Arthur Honegger SRF-Korrespondent
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SRF-Korrespondent Honegger: Geldstrafe wäre nicht das Schlimmste
Aus Tagesschau vom 19.05.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 8 Sekunden.

Ein abgerungenes Schuldeingeständnis wäre eine weitaus schlimmere Bestrafung als ein saftiges Bussgeld, meint Arthur Honegger, SRF-Korrespondent in Washington. «Man muss sich das vor Auge führen: Die zweitgrösste Schweizer Bank muss vor einem US-Richter antraben und zugeben, dass sie kriminell gehandelt hat.»

Welche Folgen das haben würde – wirtschaftlich und juristisch – das weiss in den USA niemand so genau. «Klar ist nur: Für die CS wäre es die grösste Schmach, die sie je erlebt hat», hält Honegger fest.

Des Weiteren dürfte spannend werden, wer seine Karriere bei der Bank mit der Unterschrift unter ein solches Dokument allenfalls beenden wird.

Blocher fordert Rücktritte

Gemäss «Schweiz am Sonntag» sind die Tage von Brady Dougan als CS-Chef gezählt. «Ob er einen Tag nach dem Schuldbekenntnis zurücktritt oder erst innerhalb der nächsten zwei Jahre ist offen», zitiert die Zeitung eine anonyme Quelle aus der Führung der Grossbank.

Verwaltungsratspräsident Urs Rohner müsse ebenfalls zittern, schreibt das Blatt. So fordere etwa SVP-Vizepräsident Christoph Blocher, ehemals Verwaltungsrat bei der UBS (SBG), einen Rücktritt von Dougan und Rohner: «Die obersten Chefs müssen die Konsequenzen ziehen, selbst wenn sie nicht gewusst haben sollten, was in den USA passierte.»

So teuer die CS das jahrelange Verwalten undeklarierter Gelder von US-Kunden kommen mag, das Ende für die Geschäftstätigkeit der Bank in den USA bedeutet es nicht. Finanziell könnte die Bank eine Busse in der Höhe von 2,5 Milliarden Dollar verkraften. Allerdings müssten wohl die Aktionäre bluten, meint SRF-Wirtschaftsexperte Reto Lipp. 2,5 Milliarden Dollar sei fast die Hälfte des erwarteten Gewinns für 2014.

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