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Geben Sie auch Trinkgeld? Mehr als die Hälfte gibt Trinkgeld im Restaurant

Beim Restaurantbesuch lassen sich die meisten nicht lumpen: Sie geben Trinkgeld, wie eine Studie zeigt.

Über 60 Prozent der Gäste geben in einem bedienten Restaurant meistens oder immer Trinkgeld. Und dieses teilt mehr als die Hälfte der Schweizer Gastrobetriebe nach einem bestimmten Schlüssel zwischen Service- und Küchenpersonal auf. Dies zeigt eine Untersuchung der Bank Cler und der ZHAW School of Management and Law.

Online-Umfrage, durchgeführt von der ZHAW

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Die Umfrage unter den Gastromitarbeitenden fand zwischen dem 8. und 30. April 2025 online statt. Gesammelt wurden über 100 Datensätze aus urbanen Gebieten in der Deutschschweiz.

Im April 2025 wurden zudem 1000 Personen im Alter zwischen 18 und 81 Jahren, wohnhaft in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz, online zum Thema Trinkgeld in Restaurants befragt.

Durchgeführt wurde die Studie im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) im Auftrag der Bank Cler.

Hier gehts zur Studie (Website der Bank Cler).

Demnach erhält bei rund der Hälfte der Gastrobetriebe der Service 80 Prozent und mehr des Trinkgelds. Jeder fünfte Betrieb dagegen teilt das Trinkgeld zwischen Service und den restlichen Funktionen gleichmässig auf.

Das Küchenpersonal finde einen 50/50-Split mehrheitlich angemessen, während beim Servicepersonal eine Aufteilung von 70/30 zu seinen Gunsten mehr Anklang finde, so die Studie. Diese kommt zudem zum Ergebnis, dass schweizweit pro Jahr rund eine Milliarde Franken an Trinkgeldern vergeben wird.

Guten Service belohnen

Die Befragung der Gäste zeigt, dass neun von zehn mit dem Trinkgeld die Serviceperson belohnen wollen, die sie direkt bedient hat. Davon wollen aber lediglich 40 Prozent, dass diese Person das gesamte Trinkgeld erhält. Mehr als die Hälfte der Gäste wünsche sich auch eine zusätzliche Beteiligung des Küchenpersonals, so die Studie.

Unbeliebte Trinkgeld-Vorschläge

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In manchen Restaurants und Bars wird bei der Bezahlung per Karte oder App inzwischen ein Auswahlmenü angezeigt – etwa, ob man 5, 10 oder 15 Prozent Trinkgeld geben wolle. Dies wird von der Mehrheit der Befragten negativ beurteilt. Noch weniger beliebt als dieses Auswahlmenü ist nur, wenn die Bedienung aktiv fragt, ob man ein Trinkgeld geben wolle.

Sie zeigt auch, dass Deutschschweizer häufiger und tendenziell mehr Trinkgeld geben als die Romands oder die Tessinerinnen. So geben in der Deutschschweiz zwei Drittel der Gäste in einem bedienten Restaurant meistens oder sogar immer Trinkgeld. In der italienischen Schweiz liegt dieser Anteil laut der Untersuchung lediglich bei 29 Prozent, in der Romandie bei immerhin 60 Prozent.

Schweizweit geben knapp 17 Prozent der Gäste selten bis nie Trinkgeld. Als Grund werden dafür in erster Linie finanzielle Gründe genannt. So seien die Preise bereits hoch genug, oder wegen ihres geringen Einkommens hätten sie kein Geld übrig.

Fünf bis zehn Prozent Trinkgeld

Gut die Hälfte der Befragten gibt zwischen fünf und zehn Prozent Trinkgeld. Und auch hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der Häufigkeit: Während in der Deutschschweiz die meisten Gäste eher zehn Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld geben, sind es in der Romandie und in der italienischen Schweiz eher fünf Prozent.

Trinkgeld ist für viele Mitarbeitende in der Gastrobranche ein wichtiger Einkommensbestandteil. 36 Prozent der Servicemitarbeitenden gaben an, ohne Trinkgeld ein unzureichendes Einkommen zu haben.

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SRF 3 Wirtschaft, 30.9.2025, 11:40 Uhr ; 

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