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Gold und Silber Edelmetalle sind so beliebt wie noch nie

Die Preisrally bei Gold und Silber nimmt kein Ende. Eine neue Studie der Universität St. Gallen zeigt nun, dass Edelmetalle auch bei hiesigen Anlegern und Anlegerinnen immer beliebter werden.

Rally ohne Ende: Gold ist fast 60 Prozent teurer als Anfang Jahr, Silber sogar 85 Prozent. Angetrieben von den Notenbanken in aller Welt, die seit drei Jahren schon kräftig Gold kaufen, um sich vom Dollar zu emanzipieren, wird die Euphorie um Edelmetalle mittlerweile auch von der Angst, eine grössere Finanzkrise stünde bevor, weiter befeuert. Diese Angst treibt auch Retail-Investoren um, wie die «Edelmetall-Studie Schweiz 2025» der Universität St. Gallen zeigt. Die Mehrheit der Befragten in der Studie rechnet in den nächsten ein bis fünf Jahren mit einer Finanzkrise.

Edelmetalle auf Rang 3: Fragt man Anleger und Anlegerinnen nach den Gründen, wieso sie Edelmetalle kaufen, nennen die Befragten Stabilität, Wertsteigerung, geopolitische und wirtschaftliche Krisen als Erstes. Aber auch Inflationsschutz, Diversifikation und Greifbarkeit werden als Gründe angegeben. Fanden 2019 erst 61 Prozent der Befragten eine Anlage in Edelmetalle sinnvoll, sind es heute 71 Prozent. Mit ein Grund für das steigende Interesse ist, dass Aktien und Gold seit Monaten parallel ansteigen. Normalerweise kaufen Anleger und Anlegerinnen dann Gold als Absicherung, wenn die Börsen crashen. Dass Gold und Aktien aktuell steigen, spricht für ein wachsendes Misstrauen gegenüber der Werthaltigkeit von Papiergeld. Die Studienautoren haben auch danach gefragt, wie man einen grösseren Geldbetrag anlegen würde, wenn man einen hätte. Edelmetalle, insbesondere Gold, liegen bei den Antworten weit vorne.

Wie viel Gold besitzen Schweizerinnen und Schweizer? Laut der Studie besitzt die Schweizer Bevölkerung im Durchschnitt 115 Gramm Gold pro Kopf. Die Zahlen beziehen sich nur auf Gold als Anlage, Schmuck ist nicht dabei. Die 115 Gramm Gold sind aktuell über 12'000 Franken wert. Gut die Hälfte der Befragten gibt in der Studie an, kein Gold zu besitzen.

Wie viel Silber? Der Silberbestand in der Schweizer Bevölkerung ist grösser als jener von Gold. Im Durchschnitt besitzen Herr und Frau Schweizer pro Kopf 377 Gramm Silber, dabei ist aber alles eingerechnet, also auch Schmuck, Besteck und so weiter. Die 377 Gramm entsprechen einem Geldwert von aktuell rund 480 Franken. Auch geben mehr Befragte an, Silber zu besitzen als Gold, nämlich 30 Prozent. Würde man den gesamten Silberbesitz in der Schweiz auf einen Haufen legen, gäbe das über 1000 Tonnen – oder 16 Güterwagen voll. Dass die Haushalte mehr Silber als Gold besitzen, dürfte damit zusammenhängen, dass Silber pro Gramm billiger ist als Gold. Aufbewahrt wird das Silber in Schweizer Haushalten fast überall.

Wie geht es weiter? Silber ist auf einem 50-Jahreshoch. Der ZKB-Analyst Simon Lustenberger glaubt, dass die Rally beim Silber anhalten wird. «Auch deshalb, weil Silber in der Industrie breite Anwendung findet.» Seit 2019 schon ist die Nachfrage nach Silber höher als das Angebot. Die Preise haben sich in diesem Zeitraum verdreifacht. «Das dürfte so weitergehen», sagt Lustenberger. Beim Gold rechnet der Analyst hingegen mit einer Verschnaufpause. Anzeichen dafür ist, dass die Goldnachfrage in Asien aktuell etwas nachlässt. Allerdings: Bis in zwölf Monaten sieht Simon Lustenberger auch den Goldpreis höher. Denn Notenbanken und Finanzinvestoren werden sich weiter vor allem gegen die Entwertung des Dollars absichern wollen.

Edelmetall-Studie 2025

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Die Universität St. Gallen hat von Juli bis September 3012 Personen aus allen Landesteilen befragt. Im Kern geht es um die Einstellung gegenüber Edelmetallen als Finanzanlage. Die Stichprobe ist repräsentativ für die Schweiz. Die Edelmetall-Studie 2025 ist in Zusammenarbeit mit dem Edelmetallhändler Philoro entstanden.

Die ganze Studie können Sie hier nachlesen.

SRF 3, 21.10.2025, 7:40 Uhr; sten

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