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Wirtschaft Nationalbank will kein Gold kaufen

Der tiefe Goldpreis beschert der SNB ein Minus von 15 Milliarden Franken auf ihren Goldbeständen. Trotz tiefem Preis hegt Nationalbank-Präsident Thomas Jordan keine Pläne, neues Gold zu kaufen.

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SNB: Wenig Debatte um wichtige Entscheide
Aus ECO vom 06.01.2014.
abspielen. Laufzeit 16 Minuten 47 Sekunden.

1040 Tonnen: So viel Gold hält die Schweizerische Nationalbank als Reserven. Weil der Goldpreis im vergangenen Jahr um fast 30 Prozent gesunken ist, ist der Goldschatz der SNB heute 15 Milliarden Franken weniger wert als vor einem Jahr. Der gesunkene Goldpreis könnte durchaus als Einladung verstanden werden, wieder zuzukaufen. Doch das hat SNB-Präsident Thomas Jordan nicht vor, wie er im Interview mit «ECO» verrät:

«Wir haben weder Pläne, Gold zu verkaufen noch Gold zu kaufen», so Jordan. Und weiter: «Wir haben diese 1040 Tonnen, und dabei bleibt es im Moment».

Die SNB und die Ungleichheit

Die Politik der Nationalbank steht seit der Finanzkrise im Fokus der Öffentlichkeit. Nicht nur die hohen Gold- und vor allem die Fremdwährungsbestände geben Anlass zu Diskussionen. Auch die historisch tiefen Zinsen sind umstritten sowie die stetige Ausweitung der Geldmenge.

Dies hat zwar bislang nicht zur befürchteten Inflation geführt, jedoch zu Verhaltens-Veränderungen an den Märkten: Investoren haben massiv in Aktien investiert. Der Swiss Market Index ist seit Anfang 2011 um rund 27 Prozent gestiegen. Zugleich sind die Preise am Immobilienmarkt in die Höhe geschossen. Besitzer von Vermögenswerten sind so zu zusätzlichem Reichtum gelangt.

Das sei gesellschaftspolitisch heikel, sagt der renommierte Wirtschaftshistoriker Harold James, Professor an der Princeton University: «Diese Steigerungen sind zu einem grossen Teil dafür verantwortlich, dass die Ungleichheit in der Gesellschaft radikal gestiegen ist nach der Finanzkrise», sagt er. Das habe eine grosse Diskussion darüber ausgelöst, ob Staaten zusätzliche Massnahmen zur Umverteilung treffen sollten.

Geldpolitik habe Kollaps verhindert

Dass Nationalbanken mit Ihrer Tiefzinspolitik mitverantworten sollen, dass die Ungleichheit in der Gesellschaft immer grösser wird, weist SNB-Präsident Thomas Jordan entschieden zurück: «Die Geldpolitik hat in der Finanzkrise dazu geführt, dass es nicht zu einem Kollaps der Weltwirtschaft gekommen ist, auch in der Schweiz war es möglich, diesen Kollaps zu verhindern».

Die von der SNB betriebene Geldpolitik, die auf stabile Preise fokussiert, sei vielmehr wichtig für den Schutz der schwächeren Gruppen. Denn: «Diese Gruppen haben Schwierigkeiten, sich gegen Inflation und Deflation zu schützen.»

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