Die Grossverteiler verwandeln sich bereits anfangs November in Weihnachtsmärkte. Zum Winterzauber dazu gehört – natürlich – süsse Schokolade. Doch die hat dieses Jahr ihren Preis.
So hat beispielsweise Lindt & Sprüngli die Preise im ersten Halbjahr 2025 um über 15 Prozent erhöht. Das passt der Migros gar nicht. Sie zettelt einen Preiskampf an. Die Folge: Viele Lindt-Produkte sucht man bei der Migros aktuell vergebens im Regal. Mediensprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir betont, man sei in «Verhandlungen». Wie lange diese dauerten, sei «völlig offen».
Hoher Kakaopreis
Lindt & Sprüngli begründet den Preisschub mit dem hohen Kakaopreis. Der Konzern betont gegenüber SRF, man habe «nur einen Teil der Mehrkosten» an die Kundschaft weitergegeben. Die Migros bezweifelt das. Zuletzt sei der Preis für Kakaobohnen wieder gesunken. Das müsse sich jetzt auch im Preis für die Konsumenten widerspiegeln.
Verhandlungen führen auch andere Detailhändler. Auf Anfrage von SRF wollen sie sich allerdings nicht zu diesen äussern. Coop schreibt, die Preise im Regal seien «grundsätzlich von den Beschaffungspreisen abhängig».
Die ganz hohen Preise hat man gar nie an die Konsumenten weitergegeben.
Tatsächlich hat sich der Kakaopreis auf hohem Niveau eingependelt. Lindt & Sprüngli betont aber, dass man den Kakao langfristig beziehe. Deshalb wirkten sich niedrigere Kakaopreise erst verzögert aus. Roger Wehrli vom Branchenverband Chocosuisse präzisiert: Die ganz hohen Preise habe man «gar nie an die Konsumenten weitergegeben».
Konsum ist rückläufig
Dass die gestiegenen Rohstoffpreise sich im Regal zeigen, hat Folgen. Am Mittwoch offenbaren neue Zahlen des Schokolade-Zulieferers Barry Callebaut: Die verkaufte Menge geht zurück – ein genereller Trend. Chocosuisse spricht branchenweit von einem «Rückgang von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr».
Nach Darstellung der Produzenten ist teurere Schokolade die neue Realität – bedingt durch den höheren Kakaopreis. Die Migros macht in den Preis-Verhandlungen mit Lindt trotzdem ernst. Eines hat die Grossverteilerin damit bereits geschafft: Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft ist Schokolade medial betrachtet in aller Munde. Das dürfte dem Absatz zumindest nicht abträglich sein.