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Digitalisierungsmarkt stärken, indem ICT Firmen ins Ausland gehen
Aus HeuteMorgen vom 08.03.2017.
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Schweizer ICT stagniert «Wir brauchen Informatik-Leuchttürme im Ausland»

Trotz rasch fortschreitender Digitalisierung wächst die ICT-Branche in der Schweiz nicht stärker als andere Wirtschaftsbereiche. Dass sie nicht mehr zum Wirtschaftswachstum beiträgt, hält Verbands-Vizepräsident Andreas Kälin für eine verpasste Chance.

SRF News: Warum wächst die Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche (ICT) in der Schweiz nicht stärker als andere Wirtschaftsbereiche?

Andreas Kälin: Einerseits ist der Schweizer ICT-Markt gesättigt, weshalb die Margen zerfallen. Andererseits wachsen bestimmte Teilbranchen, etwa die Telekommunikation, nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Der Anteil der ICT-Wertschöpfung ist abhängig davon, wie die Gesamtwertschöpfung in der Schweiz wächst. In diesem Sinne hat die ICT nicht verloren, aber der Anteil hat auch nicht zugenommen.

Was sind die Folgen für die Branche, wenn dieser Anteil nicht wächst?

Ich möchte, dass die ICT-Branche in der Schweiz einen grösseren Stellenwert einnimmt. Wir haben hier die besten Voraussetzungen. Deshalb ist es eine verpasste Chance, dass die ICT nicht mehr zum Wachstum beiträgt.

Wir haben hier die besten Voraussetzungen. Deshalb ist es eine verpasste Chance, dass die ICT nicht mehr zum Wachstum beiträgt.

Was können Sie dagegen tun?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Wenn sich der Schweizer Markt langsam sättigt, müssten ICT-Unternehmen vermehrt ins Ausland gehen. Dort holt man Wachstum.

Generalprobe für die Cebit

  • An der Cebit in Hannover will ICT-Switzerland vor allem die «Innovations- und Visionskraft» der Schweizer Informatik-Unternehmen in den Fokus rücken.
  • Unter anderen erhalten dort acht Schweizer Start-ups Gelegenheit, ihre Innovationen vorzustellen.
  • Am Dienstag hielten sie eine Generalprobe vor den Medien ab.
  • Dabei ging es unter anderem um einen Algorithmus, der in 0,4 Sekunden die Kreditwürdigkeit bestimmt, und darum, wie die Digitalisierung den Arbeitsalltag von Schafhirten in den Alpen erleichtert.

Ist denn das so einfach?

Das ist sicher nicht einfach, aber wir haben mehrere Schweizer Unternehmen vor allem aus der Software-Entwicklung, die in der letzten Zeit extreme Fortschritte gemacht und vor allem im Ausland zugelegt haben. Es gibt also richtige ICT-Leuchttürme aus der Schweiz im Ausland. Und das muss man kopieren.

Es gibt richtige ICT-Leuchttürme aus der Schweiz im Ausland. Und das muss man kopieren.

Was kann ICT Switzerland zu einem stärkeren Wachstum beitragen?

Wir können die Unternehmen der Branche ermutigen, vermehrt ins Ausland zu gehen. Es geht darum, die Schweizer ICT in der gesamten Branche stärker sichtbar zu machen, beispielsweise mit Leuchttürmen, oder dass wir unsere Unternehmen an Messen bringen.

Wir sind deshalb erneut an der Cebit in Hannover präsent, der weltweit grössten Business-to-Business-Messe für Digitalisierung. Deutschland ist der fünftgrösste Markt. Da liegt nichts näher, als sofort dorthin zu gehen und zu versuchen, Kunden in Deutschland zu bekommen. Eine weitere Möglichkeit ist auch, die Gitex in Dubai, die drittgrösste Messe für Digitalisierung. Wir werden dort präsent sein und ermutigen die Schweizer ICT-Unternehmen, auch daran teilzunehmen.

Uns liegt besonders am Herzen, die Start-up-Industrie zu fördern. Und hier kann noch einiges gemacht werden.

Um das Wachstum anzukurbeln, müssen wir ausserdem versuchen, in der Schweiz mehr ICT-Unternehmen anzusiedeln. Uns liegt besonders am Herzen, die Start-up-Industrie zu fördern. Und hier kann noch einiges gemacht werden. Beispielsweise müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden, damit auch Spezialisten aus Nicht-EU-Ländern einfacheren Zugang in die Schweiz erhalten, um Start-up-Unternehmen gründen zu können.

Wir müssen also dafür sorgen, dass sich die Start-up-Branche entwickelt. Es würde mich freuen, wenn auch aus der Schweiz einmal ein bedeutendes ICT-Unternehmen entsteht, das wirklich sehr gross wird und wächst. Einen Leuchtturm, das brauchen wir.

Das Gespräch führte Denise Schmutz.

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