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«Moskau einfach!» -Lewinskys Rückblick auf den Kalten Krieg

Wer links und alternativ war, galt bis Ende der 80er Jahre als subversives Element, das man observierte und am liebsten nach Moskau verfrachten wollte. Der Regisseur Micha Lewinsky beleuchtet in seinem neuen Film ein dunkles Stück Schweizer Geschichte – im «Tagesgespräch» erklärt er warum.

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Fast eine Million Fichen haben Schweizer Staatsschützer bis Ende der 1980er Jahre über Bürgerinnen und Bürger angelegt, die ein vermeintlich «unschweizerisches» Verhalten an den Tag gelegt hatten. Als die Affäre aufflog, war die Empörung gross über diese monströse Schnüffelei des Überwachungsstaats.

Der Zürcher Regisseur Micha Lewinsky nimmt sich mit dem Film «Moskau einfach!» dieses peinlichen Kapitels der Schweizer Geschichte auf leichtfüssige Art an. In seiner Komödie verliebt sich ein Spitzel der Polizei in eine Schauspielerin aus der linken Theaterszene, die er eigentlich überwachen müsste. «Moskau einfach!» war gestern Abend Eröffnungsfilm an den 55. Solothurner Filmtagen, die bis nächsten Mittwoch 178 Schweizer Filme zeigen.

Im «Tagesgespräch» aus Solothurn geht Marc Lehmann mit Micha Lewinsky der Frage nach, warum die Fichenaffäre bisher künstlerisch kaum aufgearbeitet wurde und weshalb sich der Schweizer Film lieber in Form einer Komödie als eines Dramas den heiklen Themen annimmt.

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