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Auf dem Podest der Schweizermeisterschaft im Bodybuilding 2011: Franziska Bossert (l.), Jay Fuchs (m.) und die 3. platzierte Franziska Leuthold (r.).,
Keystone
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Heiliger Bizeps oder die Kunst des Bodybuildings

«Ich finde schon, dass das Hirn nicht nur im Kopf, sondern auch im Bizeps sein sollte», sagt Franziska Leuthold. Seit ihrem 17. Lebensjahr betreibt die 53-Jährige Bodybuilding und maximiert ihre Körpermasse. Fitness ist einem Bodybuilder zu wenig, der Körper soll auffallen, nicht einfach gefallen.

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Obwohl Fitnessstudios wie Pilze aus dem Boden schiessen und Sixpacks für viele zur Norm gehören, gibt es in der Schweiz nur eine Handvoll Menschen, die klassisches Bodybuilding betreiben.

Nur mit einem strikten Training und einem rigorosen Diätplan bringen die Bodybuilder ihren Körper so in Form, dass sie ihn auf der Wettkampfbühne in sieben Posten präsentieren können.

Bodybuilding als Kunstform

«Den Athleten geht es nicht um die Kraft, sondern um das Bild der Kraft», sagt Jörg Scheller, Kunstwissenschaftler und selbst ehemaliger Bodybuilder. Deshalb sei Bodybuilding auch Kunst. Die Athleten seien Bildhauer – friedliche Typen, die geduldig an ihrem Körper meisseln, bis die perfekte Statue entsteht.

Bodybuilding hatte seinen Höhepunkt in den 1970-er und 1980-er Jahren – seinen Ursprung findet es jedoch in der Antike und in der Varietészene des 19. Jahrhunderts.

Die erfolgreichsten Bodybuilder der Welt

Das zweite grosse Muskelidol neben Arnold Schwarzenegger war Eugen Sandow. Ein Preusse, welchem als «Strongman» das Pferdestemmen zu langweilig wurde. Er begann seine bepuderten Bizeps und seinen Körper weltweit auszustellen. Damit erreichte er die Bürgerlichen und die Arbeiterklasse. Er war Schwulenidol und Frauenschwarm zugleich.

Zwischen Irritation und Faszination

Idole wie Sandow und Schwarzenegger fehlen heute. Dezentere Muskeln sind im Trend. Und trotzdem gibt es sie noch, die klassischen Bodybuilder, die faszinieren und irritieren. Im «Doppelpunkt» erzählen sie von ihrem Antrieb, der Faszination des Muskelaufbaus und warum es fast kein schöneres Gefühl gibt als «den Pump».

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