«Unterschriften-Bschiss», «Monsterbank» und «Strommangellage» – erinnern Sie sich noch an diese Begriffe? Es waren die Siegerwörter des «Wort des Jahres» der vergangenen drei Jahre in der Deutschschweiz. Sie fassen zusammen, was damals in aller Munde war:
- Der grosse Sammelbetrug brachte Grundprämissen der Demokratie ins Wanken und schrieb sich als Wort des Jahres 2024 ein.
- Zwei grosse Banken wurden zu einer «Monsterbank» – 2023 beschäftigte die Übernahme der Crédit Suisse durch die UBS.
- Sorge um ausfallende Heizungen oder den Zusammenbruch der Infrastruktur? Die Energieversorgung war 2022 ein grosses Thema.
Die vergangenen Wörter des Jahres veranschaulichen, wie ein einziges Wort uns als eine Art Zeitkapsel in eine spezifische Gemütslage zurückversetzt.
Vergangene Siegerwörter
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Bild 1 von 3. «Unterschriften-Bschiss». Im September 2024 wurden Ermittlungen eingeleitet wegen Wahlfälschung. Es gab Verdacht, dass Kommerzielle Unternehmen Unterschriften für Volksinitiativen gefälscht haben sollten. Bildquelle: Shutterstock/Klaudia Oczeretko.
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Bild 2 von 3. «Monsterbank». Seit März 2023 wurde «Monsterbank» von vielen Medien, aber auch politischen Parteien immer wieder verwendet. Die «Wort des Jahres»-Jury 2023 hat sich für diesen prägenden Begriff entschieden. Bildquelle: Keystone/Martial Trezzini.
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Bild 3 von 3. «Strommangellage». Aufgrund von geopolitischen Spannungen und europaweiten Engpässen, war Strommangel gerade im Winter 2022 ein präsentes Thema – und daher ein markantes das «Wort des Jahres». Bildquelle: Keystone/Gaetan Bally.
So funktioniert’s
Basierend auf einem stetig wachsenden Sammelbecken, das mittlerweile über 500 Millionen Wörter umfasst, errechnen Sprachwissenschaftler diejenigen Wörter, die in diesem Jahr neu oder besonders häufig genutzt wurden. Das Korpus besteht aus einer breiten Sammlung von Pressetexten, aber auch aus Daten Sozialer Medien.
Anhand des Korpus sowie Publikumseinsendungen diskutiert und bestimmt dann eine Jury aus Sprachschaffenden das «Wort des Jahres». Diese Jury wird jährlich neu zusammengestellt, man wolle schliesslich kein Familienkränzchen, meint Marlies Whitehouse. Sie ist mit einem Team der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW verantwortlich für die Organisation des «Wort des Jahres».
Jede Sprachregion ist anders
Um den Eigenheiten der vier Sprachregionen der Schweiz gerecht zu werden, wird je Nationalsprache ein eigenes «Wort des Jahres» bestimmt. Dabei zeigen sich oft thematische Unterschiede.
Selbst 2021, als die Corona-Pandemie die ganze Welt beschäftigte, wurden vier unterschiedliche Wörter des Jahres gekürt. Daher rechnet Marlies Whitehouse auch dieses Jahr mit einer Vielfalt an prägenden Begriffen.
Ihr «Wort des Jahres 2025» ist gefragt
Marlies Whitehouse mutmasst, dass die weltpolitische Lage die Schweizer Bevölkerung 2025 stark beschäftigt habe. Ein Wort, das in diesem Zusammenhang steht, hat ihrer Meinung nach dieses Jahr gute Chancen.
Was ist Ihre Meinung? Welches Wort repräsentiert das Jahr 2025 Ihrer Ansicht nach am besten? Schicken Sie uns Ihren Vorschlag mithilfe dieses Formulars ein und seien Sie Teil vom «Wort des Jahres 2025»!