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Radio SRF 1 In der Manege des Lebens

Im Theater am Hechtplatz in Zürich treffen sich der Zirkusdirektor Fredy Knie jun. und der Schriftsteller Adolf Muschg zum Gespräch mit Katharina Kilchenmann.

Adolf Muschg (80)

Adolf Muschg.
Legende: Adolf Muschg. zvg

Adolf Muschg hat sich schon immer gerne in die Themen eingemischt, die unser Land umtreiben. Auch als 80-Jähriger lässt er es sich nicht nehmen, mitzureden. Und derzeit kommt er viel zum Reden. Er jagt von einem Interviewtermin zum nächsten. Er wird geehrt und gefeiert, wie es sich für einen Schriftsteller und Intellektuellen seines Formats gehört.

Adolf Muschg redet dicht und voller Selbstironie. Er erzählt von seinem strengen Vater und wie er es der Mutter immer recht machen musste. Von seiner zweiten Frau, mit der ihn heute noch vieles verbindet, von seinen Kindern und von seiner jetzigen Frau, die für ihn das Land seiner Sehnsucht verkörpert: Japan.

Alles hat seine Bedeutung und doch ist alles nicht so wichtig. Er berichtet von grossen Bewegungen in seinem Leben, aber der schelmische Blick deutet an, dass er immer noch der Bub aus Zollikon ist. Einer, der sein Bestes gibt und dennoch spürt, dass das Wesentliche ohne sein Zutun passiert. Und das ist genau der Stoff für seine Texte.

Fredy Knie jun. (67)

Fredy Knie jun. mit Pferd.
Legende: Fredy Knie jun. zvg

Fredy Knie empfängt seine Gäste im Empfangswagen des Zirkus Knie auf dem Zürcher Sechseläutenplatz. Ein buntes Gemisch an Tierlauten dringt in den stilvoll eingerichteten Wohnwagen. «Wir sind noch ein traditioneller Zirkus mit Tieren», sagt der Direktor. Doch die Dressurnummern hätten sich in den letzten Jahren stark verändert: «Heute präsentiert man Pferde in ihrer Natürlichkeit und in der Schönheit ihrer Bewegung.»

Es gibt kaum einen Tag, an dem Fredy Knie nicht mit seinen Pferden trainiert. Ist eines von ihnen krank, so macht er sich Sorgen wie um ein Familienmitglied. In der Manege arbeitet er gegenwärtig mit seiner dreijährigen Enkeltochter: «Ich freue mich, mein Know-how an die Jungen weiterzugeben. Es ist an der Zeit, dass ich ihnen immer mehr Raum überlasse.»

«Dass unser Familienbetrieb nahtlos weitergedeihen wird, ist grossartig», sagt Fredy Knie. Noch ist er aber der Patron, und obwohl man sich hier im Allgemeinen duzt, wird er mit «Herr Fredy» angesprochen. Und Herr Fredy wird geschätzt, nicht nur als umsichtiger Chef und versierter Experte in der Pferdedressur, sondern vor allem auch als Mensch. Als einer, der sich auch im hektischen Zirkusalltag gerne Zeit für seine Leute nimmt.

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