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Folklorenachwuchs 2025 Die Stars von morgen setzen auf traditionelle Folklore bis AC/DC

Das Trio «die Andärä» und Nuria Grüter sind die gefeierten Talente am Folklorenachwuchs-Wettbewerb 2025.

250 Jungtalente präsentierten am Wochenende ihr volksmusikalisches Können vor einer Fachjury in Gossau SG. Die besten 13 Formationen kamen in den Final und spielten um eine Spitzenplatzierung. Das sind die Gewinnerformationen in den zwei Kategorien «Instrumentale Volksmusik» und «Jodel».

«Die Anderä» – ihr Name ist Programm

«Die Anderä» sind tatsächlich etwas anders. Man beachte ihre Socken und höre auf ihre Musik. Das Trio schafft es, moderne Musik ins Volksmusikgewand zu legen oder Leo-Kälin-Stücke mit AC/DC zu kombinieren – und das in einer Besetzung mit Schwyzerörgeli, Geige und Cello.

«Die Anderä» präsentieren ihren Pokal
Legende: V.l.n.r. David Björndalen, Sophia Nussbaumer und Livio Müller sind die strahlenden Sieger in der Kategorie «Instrumentale Volksmusik». SRF

Die Formation aus Brunnen im Kanton Schwyz besteht aus der 15-jährigen Sophia Nussbaumer am Cello und den beiden 17-jährigen David Björndalen an der Geige sowie Livio Müller am Schwyzerörgeli. Sie traten in der Kategorie «Instrumentale Volksmusik» an.

Der Entscheid sei in diesem Jahr klar gewesen, begründet die Jury ihre Wertung: «Die technische und musikalische Leistung war am grössten. Viele haben qualitativ sehr gut abgeliefert, aber das perfekte Zusammenspiel und das spezielle Arrangement des Trios hat uns überzeugt.» Zudem habe die Siegerformation im Final nochmals einen draufgesetzt im Vergleich zur Qualifikation mit einem neuen, anspruchsvollen Stück.

Das sind «die Anderä»

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Sophia und David wurde die klassische Musik in die Wiege gelegt, sie spielen heute in verschiedenen Orchestern und Ensembles.

Livio stammt aus einer Volksmusikfamilie und spielt auch mit seinem Vater zusammen. Livio ist nebst der Musik aktuell im 2. Lehrjahr als Fachmann Gesundheit im Kantonsspital Uri, David absolviert das Gymnasium in Schwyz mit dem Talentbereich Musik und Sophia besucht das Gymnasium in Schwyz.

Kennengelernt haben sich die drei in der Talentklasse Schwyz. David und Livio spielen seit Sommer 2021 zusammen, im Sommer 2024 kam Sophia hinzu. Ein Trio, das sich beim Folklorenachwuchs-Wettbewerb 2025 auf Platz eins gespielt hat und bestimmt noch von sich hören lässt.

Bereits drei Mal haben «Die Anderä» früher beim Wettbewerb Folklorenachwuchs mitgemacht, immer rangierten sie sich weit vorne. Nun im vierten Anlauf hat es für den Sieg geklappt.

Nuria Grüter – «Jodel time»

Als Jüngste von vier Geschwistern ist die 15-jährige Nuria Grüter mit ihrer Familie im kleinen Luzerner Dorf Hohenrain zu Hause. Nach der obligatorischen Schulzeit, welche sie hauptsächlich im Homeschooling absolvierte, macht sie aktuell ein Zwischenjahr mit verschiedenen Praktikas.

Die strahlende Siegerin präsentiert ihren Pokal.
Legende: Nuria Grüter hat schon als 9-Jährige das Publikum bei einem Auftritt an einem Oktoberfest in ihrer Heimat begeistert. SRF

Sie spielt Volleyball in einem Verein und ist Leiterin bei der Jubla Hohenrain/Kleinwangen. Ihre grösste Leidenschaft ist jedoch die Musik und hier im Besonderen das Jodeln. Seit 2018 nimmt sie Jodelunterricht an der Musikschule Hohenrain, wo sie auch im Jodelensemble mitsang. Zudem ist sie Mitglied im Jugendchor «In Canto Oberseetal» und wurde in diesem Jahr ins Programm der Talentförderung Musik des Kantons Luzern aufgenommen.

Nuria Grüter betont, wie sehr sie das Jodeln liebt. Dieser Musikstil gefalle ihr sehr und berühre sie. Das grosse Vorbild von ihr ist Melanie Oesch, und so singt sie nebst traditionellen Kompositionen auch modernere Lieder. Ihre Vielseitigkeit hat sie auch am Wettbewerb Folklorenachwuchs präsentiert.

Nebst «Hütt bini z fride und froh», einem herkömmlichen Jodellied, hat sie das Lied «Jodel time» von Melanie Oesch gesungen und damit das Publikum, aber auch die Jury überzeugt. «In diesem Lied zeigt Nuria ihre bereits sehr ausgereifte Jodeltechnik und man spürt ihre Freude an dieser schnellen Jodelart», begründet die Jury ihren Entscheid.

Weil sie den Wechsel zwischen etwas Modernen und Traditionellen macht, sei auch ein Grund für den Juryentscheid. Nuria habe ein grosses Potential und sei deshalb eine verdiente Nachwuchssiegerin.

Impressionen vom Folklorenachwuchs-Wettbewerb 2025

Schon zahrleiche Volksmusikstars wurden bei diesem Wettbewerb entdeckt: zum Beispiel Melanie Oesch, Nicolas Senn, Lisa Stoll, Florian und Seppli, Carina Walker oder die Geschwister Weber.

Die diesjährige Fachjury

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  • Instrumental: Olga Albisetti, Severin Sutter, Ueli Stump
  • Jodel: Heidi Meier, Yvonne Fend, Philipp Haas

Für die Sparte Alphorn gab es dieses Jahr keine Anmeldungen, deshalb wurde dafür keine Jury aufgeboten.

Neu durften sich junge Erwachsene bis 25 der Fachjury stellen. Die Altersbeschränkung lag bisher bei 20 Jahren.

Die gesamte Rangliste im Überblick

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Von den 13 Final-Formationen sind das die Gewinnerinnen und Gewinner.

Kategorie «Instrumentale Volksmusik»

1. Rang: «Die Anderä», Brunnen SZ

  • David Björndalen, Violine (17-jährig)
  • Livio Müller, Schwyzerörgeli (17-jährig)
  • Sophia Nussbaumer, Cello (15-jährig)

2. Rang: Echo vor de Schiiterbiig, Heiden AR

Die drei Geschwister sind:

  • Jasmin Graf (15-jährig, Schwyzerörgeli)
  • Martin Graf (17, Schwyzerörgeli)
  • Karin Graf (18, Kontrabass)

3. Rang: Flurin und Martin, Gonten AI

  • Flurin Manser (16) spielt in dieser Formation auf dem Hackbrett und wird am Kontrabass von seinem Vater Martin Manser begleitet.

Kategorie «Jodeln»

1. Rang: Nuria Grüter, Hohenrain LU

  • Die 15-Jährige wird am Akkordeon von Cornelia Näf begleitet.

2. Rang: Uelis Wiiberchörli, Degersheim SG

  • Vater Ueli Feiss singt in diesem Chörli mit seinen vier Töchtern Madlen (18), Karin (16), Eliane (14) und Sonja (12).

3. Rang: Terzett Willi Zurbrügg, Frutigen BE

  • Bestehend aus den Geschwistern Lorenz (18) und Marion Willi (20) sowie Christian «Chrigel» Zurbrügg (22)

Das zweistündige Finale wurde live auf SRF Musikwelle übertragen. Eine Fachjury bewertete die Auftritte und kürte in jeder Kategorie einen Sieger bzw. eine Siegerin. Diese erhalten nebst einem Bergkristall-Pokal die einzigartige Möglichkeit, sich in einer «Potzmusig»-Spezialausgabe dem Fernsehpublikum zu präsentieren.

Radio SRF Musikwelle, 8.11.2025, 20:00 Uhr ; 

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