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True Talk Hinter diesen Runzeln versteckt sich eine richtig coole Socke

Frau Hof-Meier ist alt. Richtig alt. 1924 ist sie in Basel geboren, das heisst, sie zählt heute 93 Lenze. Wer darum denkt, sie sei eine verbitterte alte Dame, der irrt aufs Gründlichste. Die Gute hat nämlich ständig einen Witz auf Lager.

«True Talk»

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In unserer Webserie «True Talk» werden Menschen, die aufgrund von bestimmten Merkmalen, Eigenschaften oder Vorlieben häufig mit Vorurteilen zu kämpfen haben, mit ebendiesen konfrontiert.

«Früher war nicht alles besser», sagt Frau Hof-Meier. «Wenn wir früher waschen wollten, mussten wir zum Beispiel das Wasser in einem Kessel heiss machen und dann haben wir geschrubbt. Das war nicht besonders lustig», erzählt sie und lacht. «Heute haben wir vollautomatische Waschmaschinen», freut sie sich.

Was früher allerdings deutlich besser war, war die Zufriedenheit der Menschen selbst: «Wir haben uns früher viel mehr an den kleinen Dingen erfreut. Heute sind alle mit ihren Handys beschäftigt.»

Dass Frau Hof-Meier eine positive Haltung zum Leben hat, merkt man mit jedem Satz. «Das ist alles eine Frage der Einstellung», findet sie. Dementsprechend lustig gestaltet es sich, sie mit Vorurteilen gegenüber alten Menschen zu konfrontieren. Beispiel gefällig?

Vorurteil 1: Alte bezahlen immer mit Münz

«Ich habe mein Konsum-Kärtli und das Portemonnaie immer schon parat, wenn ich an der Kasse stehe. Zugegeben – andere Alte machen das nicht. Aber auch nicht alle Jungen machen das.»

Vorurteil 2: Alte fahren langsam Auto

«Also ich bin immer normal schnell gefahren. Aber wenn man so alt ist, dass man nicht mehr richtig Autofahren kann, dann soll man doch einfach aufhören.»

Wenn man so alt ist, dass man nicht mehr richtig Autofahren kann, dann soll man doch einfach aufhören damit.

Vorurteil 3: Alte sind ständig schlecht gelaunt

«Gewisse schon, ja. Auch ich habe manchmal einen schlechten Tag und weine. Aber dann sage ich immer: Das ist gut, das nimmt den Staub von den Augen. Man muss die Dinge eben mit Humor nehmen.»

Und wenn wirklich nichts mehr hilft, dann hat Frau Hof-Meier noch einen weiteren Trick auf Lager: «Dann nehme ich das Trämli in die Stadt und sage mir: Meitli, wenn du ankommst, dann bist du wieder normal.»

Wenn ich traurig bin, dann nehme ich das Trämli in die Stadt und sage mir: Meitli, wenn du ankommst, dann bist du wieder normal.

Ihr grösster Wunsch

Alles in allem ist Frau Hof-Meier sehr zufrieden mit ihrem Leben und möchte nicht mehr jung sein. Die Welt sei viel zu hart geworden, sagt sie.

Und obwohl sie mit ihrem Leben mehr als nur zufrieden ist, hat sie doch noch einen grossen Wunsch für die Zukunft: «Ich wünsche mit mehr Verständnis zwischen Jung und Alt. Auch wenn es nur um eine kleine Geste geht – ich wünsche mir einfach mehr Liebe.»

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