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Kleintier-Einstreu im Test: Diese saugen gut und stauben nicht
Aus Kassensturz vom 05.05.2015.
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Kassensturz-Tests Kleintier-Einstreu im Test: Diese saugen gut und stauben nicht

Einstreu für Hamster, Rennmäuse und Co: «Kassensturz» hat zehn Produkte für Nager im Labor und in der Praxis testen lassen. Die Unterschiede zeigen sich vor allem in der Staubentwicklung und im Aufsaugverhalten.

Rund 70 Millionen Franken geben Schweizer Haushalte pro Jahr für ihre Nagetiere Zuhause aus – nur für Futter, Zubehör und Einstreu. Beim Ipi-Institut für Produktforschung in Stuttgart nehmen Hamster, Kaninchen und Experten die wichtigste Ausstattung von Nagetierheimen für «Kassensturz» unter die Lupe: die Einstreu. Zehn der meistverkauften Tiereinstreu hat «Kassensturz» für den Test eingekauft. Acht Produkte aus Hobelspan, zwei aus Hanf.

Testleiterin Sigrid Schmidt: «Eine gute Kleintier-Einstreu muss den Urin schnell und gut aufsaugen können, sollte möglichst wenig Staub entwickeln und geruchsbindend sein.» Die Testleiterin zeigt «Kassensturz» vor Ort die Kriterien des Experten-Tests im Labor. Für die Saugkapazität taucht sie immer dieselbe Menge Einstreu in einem Sieb in eine eingefärbte Urin-Ersatzlösung. Das Gefäss wird geschlossen, damit die Einstreu im Gefäss bleibt. Nach zehn Minuten misst sie die aufgenommene Flüssigkeitsmenge mit der Waage.

Tabelle

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Die detaillierten Testresultate finden Sie hier.

Ebenso im Test: Die Sauggeschwindigkeit. Hierzu gibt die Labor-Testerin immer die gleiche Menge Urin-Ersatzlösung in die gleiche Menge Einstreu in einem durchsichtigen Gefäss. Meist dringt dabei die Flüssigkeit bis zum Boden und wird hinterher in unterschiedlichem Tempo in fünf bis zwanzig Minuten aufgesaugt.

Für Ratten nur staubarme Einstreu

Ein weiteres relevantes Testkriterium: die Staubentwicklung. Sigrid Schmidt erklärt: «Vor allem die Hanf-Einstreu entwickelten am wenigsten Staub.» Aber auch unter den Hobelspan-Produkten gab es Unterschiede – wenn auch nicht sehr grosse. Besonders Ratten, aber auch Kaninchen haben empfindliche Atmungsorgane und können Schnupfen oder Augenentzündungen bekommen, deshalb eignen sich für diese Tiere entstaubte Einstreu oder Hanfeinstreu besser. Kontrolliert wurden auch die Gewichtsangaben, und auch die Herstellerinformationen sowie die Handhabung der Packung wurden beurteilt.

Einstreu mit spitzen Spänen

Neben dem Labortest haben zehn Haushalte mit verschiedenen Nagern – vom Hamster bis zum Kaninchen – die Produkte während je einer Woche getestet und bewertet. Die Kriterien: Handhabung, Staubentwicklung beim Einfüllen und bei der Entnahme, Struktur und Geruchsbindung des Urins.

«Kassensturz» besucht die Testerin Tanja Harten. Für ihren Zwerghamster Beauty achtet Tanja Harten wegen der Verletzungsgefahr besonders auf die Struktur der Einstreu. Nicht jede Einstreu im Test war so fein, wie Harten dies für ihren Zwerghamster gerne hätte: «Im Test waren leider auch viele dabei mit spitzen Spänen. Diese musste ich aussortieren, damit unser Hamster sich nicht verletzt.» Verletzt hat sich im gesamten Praxis-Test aber kein Nager.

Staubig und unhandlich

Noch genügend aber am schlechtesten abgeschnitten im Test mit Gesamtnote 4,3 hat die Kleintiereinstreu Multifit, eingekauft bei Fressnapf. Mit 25 Rappen pro Kilo ist die Einstreu das günstigste Produkt im Test. Testleiterin Schmidt: «Das Produkt hat vor allem wegen seiner relativ hohen Staubbildung wenig überzeugt.» «Kassensturz» hat die Multifit-Kleintiereinstreu im unhandlichen 20-Kilogramm-Sack (500 Liter) getestet. Erhältlich sei das Produkt aber auch im nur 3,9 Kilogramm schweren Presssack mit Tragegriff (56 Liter), schreibt Fressnapf «Kassensturz». Ausserdem würden regelmässige Kontrollen und Laboranalysen gemacht. Das Testergebnis veranlasse Fressnapf nun zu einer erneuten Kontrolle der Kleintiereinstreu Multifit.

Schlechte Urinbindung im Praxistest

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Weitere Informationen rund um die Einstreu und um die Haltung von Kleintieren finden Sie hier.

Genügend mit der Gesamtnote 4,4 ist die Hanf-Einstreu «Quali-Natura» von Qualipet. Das Hanfprodukt überzeugte zwar durch eine geringe Staubentwicklung, aber saugte im Test am langsamsten ein. Dieselbe Note erzielte die Hobelspan-Einstreu Vita-Balance von Landi. Das Produkt produzierte im Test viel feinen Staub. Ebenfalls genügend abgeschnitten hat die Einstreu Schweizer Hobelspäne Quali-Natura, eingekauft bei Qualipet. Gesamtnote 4,5. Auch dieses Produkt entwickelte im Test viel Staub, und es erhielt eine ungenügende Bewertung bei der Geruchsbindung des Urins. Etwas weniger staubig: Die Hobelspan-Einstreu Qualité & Prix von Coop mit Gesamtnote 4,5.

Hanfprodukt wird Testsieger

Die Gesamtnote 4,6 erreichen sogleich drei Produkte im Test: Die Qualitäts-Heimtierstreu Chipsi aus Feingranulat von Qualipet, die M-Classic-Einstreu von der Migros und die Kleintierstreu Fit+Fun, eingekauft bei Fressnapf. Die Einstreu Fit+Fun entwickelte am wenigsten Staub unter den Holzspan-Einstreu-Produkten im Test. Die Einstreu Comfort Klassik von Vitakraft von Spar erzielte die Gesamtnote 4,7.

Testsieger mit der Note 4,8 ist die Hanf-Einstreu Multifit von Fressnapf, mit 2.30 Franken auch das teuerste Produkt im Test. Sigrid Schmidt des Ipi-Instituts: «Das Produkt konnte durch eine geringe Staubentwicklung überzeugen. Ausserdem hat diese Streu ganz schnell Flüssigkeit aufgenommen.»

Gesamthaft lässt sich sagen, dass die Produkte im Test nah beieinanderliegen. Ein klarer Vorteil für Tier und Mensch sind staubärmere Produkte, aber auch solche mit einer guten Saugkapazität.

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