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Technik «Rosetta»-Mission: Sonde liefert erste Messergebnisse

Fast 6,4 Milliarden Kilometer ist «Rosetta» durchs Sonnensystem gesaust, um zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko zu gelangen. Die Sonde hat ihr Ziel fast erreicht. Von unterwegs schickt sie schon Daten zur Erde; Temperaturmessungen zeigen: Der Komet ist wärmer als gedacht.

Minus 70 Grad Celsius – so kalt ist es durchschnittlich auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Damit liegt die Temperatur etwa 20 bis 30 Grad über dem Wert, bei dem der Komet komplett mit Eis bedeckt wäre. Die Wissenschaftler der europäischen Raumfahrtorganisation Esa gehen davon aus, dass die Kometen-Oberfläche zum grossen Teil mit einem dunklen, staubigen Material bedeckt ist.

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Um die 3-Tonnen-Sonde ins All zu bekomen, musste richtig Schwung geholt werden: Fünf Mal flog sie um die Sonne, drei Mal an der Erde vorbei und einmal am Mars – dann war «Rosetta» in einem Orbit, der dem des Zielkometen gleicht. Ab 6. August reist sie dann neben ihm her. Sie wir mit ihm die Sonne umrunden und dann im All entschwinden.

Die Temperatur-Daten stammen vom Infrarot-Spektrometer Virtis, das auf der Sonde «Rosetta» installiert ist. Sie wurden zwischen dem 13. und 21. Juli 2014 aufgenommen. Damals näherte sich Rosetta dem Kometen von 14’000 auf 5000 Kilometer. Wegen der grossen Entfernung war das Bild des Kometen, das Virtis auswerten konnte, nur wenige Pixel gross.

Eisbedeckte Regionen sind möglich

Die gemessene Temperatur zeigt einen Mittelwert aufgrund dieser sichtbaren Kometenoberfläche. Wegen der grossen Entfernung können noch keine Aussagen getroffen werden, ob es nicht auch Regionen gibt, die mit Eis bedeckt sind. Sie sollen folgen, sobald Virtis Daten aus grösserer Nähe zum Kometen schickt.

Die Informationen über die Oberfläche des Kometen sind wichtig, um den besten Landeort für den Messroboter Philae zu bestimmen, der im November auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko abgesetzt werden soll.

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