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«Espresso usser Huus» «Kristalle findet man mit den Augen»

Bergkristalle sind faszinierend. Und nicht weniger faszinierend ist deren Suche, wie SRF-Reporterin Nicole Roos in Disentis festgestellt hat. Beim «Strahlen» hat sie dort für die «Espresso»-Sommerserie 2015 zwar keinen Bergkristall gefunden, dafür aber einen kleinen Rauchquarz.

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«Kristalle findet man mit den Augen»
aus Espresso vom 21.07.2015. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 36 Sekunden.

Der Tag beginnt früh. Um halb neun trifft sich die Gruppe beim Mineralien-Museum Cristallina in Disentis. Einige der rund 20 Kinder und ebenso vielen Erwachsenen bestaunen fasziniert die grossen Bergkristalle in den Vitrinen. Kim Achterberg von Alpventura leitet die Gruppe zusammen mit dem erfahrenen Kristallsucher Luis Duff.

Duff kann auf über 60 Jahre Erfahrung im Strahlen – wie das Kristallsuchen auch genannt wird – zurückblicken. Er erzählt, wie die Kristalle unter Druck im Gestein entstehen. «So ein Bergkristall ist mehrere Millionen Jahren alt», erzählt Duff den Kindern. Die machen grosse Augen.

Wenn etwas am Boden glitzert, anhalten

Kristalle finde man übrigens vor allem mit den Augen, erklärt Duff weiter: «Wenn am Wegrand etwas glitzert, lohnt es sich anzuhalten und genauer nachzuschauen.» Und Achterberg fügt an: «Es heisst ja Kristalle suchen – nicht Kristalle finden.»

Dann geht’s mit der Bergbahn und zwei Sesselliften hoch auf 2500 Meter zum Lai Alv. Dort verteilt Kim Achterberg die Werkzeuge und gibt letzte Erklärungen: «Schaut auf die horizontalen Risse in den Felsen. Dort könnte es Kristalle haben.» Während die Kinder bereits wie wild hämmern und meisseln, suche ich mit den Augen den Boden ab. Schon bald sehe ich etwas glänzen. Es ist jedoch kein Bergkristall, sondern nur ein kleiner Splitter eines Rauchquarzes. Ich suche weiter. In der Erde finde ich ein weiteres Stück Rauchquarz und einige Splitter von Bergkristallen. Einen schönen, sechseckigen Kristall finde ich leider nicht.

Mehr Glück haben dafür Melanie und ihre Mutter. Melanie war bereits am Morgen davon überzeugt, dass sie einen Kristall finden werde. Und siehe da, sie zieht einen kleinen Kristall aus dem Rucksack. Ein besonders schönes Exemplar hat jedoch ihre Mutter gefunden. Ein Stein dessen Unterseite mit ganz kleinen Kristallen überzogen ist.

Die Bewertung

Erlebnisfaktor:
■ ■ ■ ■ ■ ■ ○ ○ ○ ○ (6 von 10 Punkten)
Anforderungen (Fitness etc.):
Trittsicherheit und etwas Fitness sind nötig. Zum Kristallhang kommt man mit dem Sessellift. Retour muss man über eine Stunde bergab (knapp 700 Höhenmeter) wieder zur Bergstation der Gondelbahn wandern.
Kosten:Erwachsene 40 Franken, Kinder (6-11 Jahre) 34 Franken.
Anreise:Mit Bahn oder Auto über Chur, Ilanz nach Disentis. Von Zürich braucht man mit dem Auto rund 2 Stunden, mit dem Zug 2,5 Stunden. Übernachtung in Disentis empfehlenswert.
Kinder? Altersgrenze?
Kinder ab 6 Jahren in Begleitung der Eltern.
Gefallen hat mir:
Der Nervenkitzel: Finde ich einen Millionen von Jahren alten Bergkristall? Das Naturerlebnis: Die wunderschöne Bergwelt bei herrlichem Sommerwetter.
Nicht gefallen hat mir:
Der Muskelkater am anderen Tag. Der Abstieg von Lai Alv (2506 Meter) bis zur Talstation der Gondelbahn auf fast 1900 Meter ist steil und geht tüchtig in die Beine.
Schlussbilanz:Kristallsuchen ist ein einmaliges Erlebnis vor allem auch für Kinder. Da es beim Lai Alv viele Kristalle gibt, wird man fast immer fündig.

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