873 nach Christus: Nach einem Schiffsbruch strandet eine Horde von Wikingern an der Küste Schottlands. Auf dem Weg durch die Highlands werden sie schon bald von schottischen Kriegern angegriffen, können aber Lady Inghean, die Tochter des schottischen Königs, in ihre Gewalt bringen. Die Prinzessin wird zum Spielball: Gefangen von den Wikingern und verfolgt von den skrupellosen Söldnern. Ein gnadenloser Wettlauf um Leben und Tod beginnt.
Der Schweiz-Faktor
«Northmen – A Viking Saga» ist eine Grossproduktion mit einer grossen Scheibe «Swissness». Der Regisseur und drei von fünf Produzenten sind Schweizer. Ausserdem spielt der Zürcher Schauspielstar Anatole Taubman mit. Wie im Bond-Film «Quantum of Solace» und anderen Kinoabenteuern mimt er den Bösewicht. Der Schauspieler bevorzugt das Wort Antagonist, wie er im Interview mit SRF erklärt: «Ich mag das Wort Bösewicht nicht. Ich glaube nicht, dass Menschen grundlos böse sind. All das, was ich spiele, schlummert irgendwo in mir.»
Das steilste Zitat
Das Drachenboot der Wikinger zerschellt wegen stürmischer See an den Felsen. Die Männer spült es an die schottische Küste. In der Bucht gefangen, bleibt ihnen keine Wahl: Sie müssen die steile Felswand hochklettern. Anführer Asbjörn meint nüchtern: «Hier unten werden wir ertrinken.» Darauf entgegnet einer der Wikinger: «Oh Gott, das ist Wahnsinn! Ich bin ein Krieger, kein Kletterer!»
Fakten, die man wissen sollte
Die Dreharbeiten in Südafrika haben die Schauspieler an ihre Grenzen gebracht: Mit schweren Waffen und Kleidern mussten sie sich dem regnerischen, kalten und stürmischen Wetter stellen. «Wir wussten, es würde eine Herausforderung werden», meint der deutsche Schauspieler Ken Duken. «Ich habe 16 Kilo Muskelmasse für diesen Film zugenommen. Ich war noch nie so hungrig und müde wie während diesen Dreharbeiten.» Die eindrucksvollen Kampfszenen in «Northmen – A Viking Saga» lassen daran keinen Zweifel.
Das Urteil
Schon die ersten Szenen des Films zeigen: «Northmen – A Viking Saga» ist für Schweizer Verhältnisse eine Riesenproduktion. Der Sturm peitscht das Drachenboot auf und ab, hunderte Liter Wasser schlagen den Wikingern ins Gesicht. Die Effekte imponieren – da muss man nicht zwingend ein Wikinger-Fan sein. Die Schwertkämpfe, die Kostüme und die raue Landschaft führen den Zuschauer zurück ins Schottland des 9. Jahrhunderts. Ein beeindruckender Abenteuerfilm. Auch wenn «Northmen – A Viking Saga» inhaltlich nichts Neues zeigt. Obwohl, vielleicht geht es genau darum: um Altbewährtes verpackt mit Schweizer Etikette.