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Filmschatz: «Spaceballs»
Aus Kultur Extras vom 16.06.2016.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 29 Sekunden.
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Film & Serien Parodien-Profi Mel Brooks wird 90: Möge der Saft mit ihm sein!

Zum runden Geburtstag des New Yorker Oscarpreisträgers präsentieren wir euch nicht nur neun Fakten, sondern auch seinen mächtigsten und saftigsten Film: «Spaceballs». Mel Brooks‘ pointierte Parodie auf «Star Wars» und dessen Vermarktung ist spätestens seit dem «Erwachen der Macht» wieder topaktuell.

  • 1. Wie aus Melvin Kaminsky Mel Brooks wurde

    Mel Brooks als gestenreicher Laudator für Steve Martin auf einer Preisverleihung im Juni 2015.
    Legende: Unverkennbare Mimik und Gestik: Mel Brook, der Lebhafte, während einer Laudatio im Juni 2015. Reuters

    Mel Brooks erblickte am 28. Juni 1926 in Brooklyn New York als Melvin James Kaminsky das Licht der Welt. Unter diesem Namen diente er auch als Minen-Entschärfer im Zweiten Weltkrieg. Brooks nennt sich der jüdische Komiker seit den späten 1940er-Jahren; ursprünglich um Verwechslungen mit dem Jazztrompeter Max Kaminsky zu vermeiden.

  • 2. Wie aus dem Gag-Schreiber ein gefeierter Filmer wurde

    Produzent Mel Brooks im Mai 2006, auf der Promotour für das Remake seines Films "The Producers".
    Legende: Er gibt alles für seine Filme: Mel Brooks rührt die Werbetrommel für das Remake von «The Producers». Reuters

    Nach ersten Erfahrungen als Komiker und Gag-Schreiber wurde Mel Brooks 1949 von seinem Kumpel Sid Ceasar als Comedy-Autor fürs Fernsehen verpflichtet. Ende der 60er Jahre dann der höchst erfolgreiche Sprung ins Kinobusiness: Gleich mit seinem ersten Film, der wilden Nazi-Musical-Satire «The Producers», gewann Brooks den Oscar.

  • 3. Brooks' schönste Trophäe: eine frischgebackene Oscarpreisträgerin

    Schwarzweiss-Photo des Hollywood-Ehepaars: Anne Bancroft (links) und Mel Brooks (rechts).
    Legende: Erst der Tod löste ihren Bund fürs Leben auf: Anne Bancroft und Mel Brooks kurz nach ihrer Hochzeit. Keystone

    Einen noch grösseren Triumph hatte Brooks bereits einige Jahre zuvor gefeiert: die Hochzeit mit Schauspiel-Ikone Anne Bancroft. Für beide war es die zweite Ehe. Und diesmal hielten sie sich an die Weisung: Bis dass der Tod euch scheidet. Bancroft starb im Juni 2006, über 40 Jahre nachdem sie Brooks im Rahmen einer TV-Talkshow kennengelernt hatte.

  • 4. Hits und Flops von «Mister Spoof»

    Brooks auf der Bühne bei der Emmy-Verleihung im September 2015.
    Legende: Lachen hält jung: Mel Brooks in alter Frische bei der Emmy-Verleihung im September 2015. Reuters

    In den 1970er-Jahren begann Mel Brooks damit, sich als Filmemacher zu spezialisieren. Seither steht sein Name wie kein anderer für federleichte Genre-Parodien, sogenannte «Spoofs». Mit «Blazing Saddles» verulkte Brooks den Western, mit «Young Frankenstein» den Horrorfilm, mit «Spaceballs» den Science-Fiction. Erst in den 1990er-Jahren hatte sich das Massenpublikum an diesem Humor-Muster sattgesehen. Der Misserfolg von «Dracula: Dead and Loving It» beendete Brooks Regie-Karriere.

  • 5. Verewigt auf Hollywoods Walk of Fame

    Nahaufnahme des Sterns von Mel Brooks auf dem "Hollywood Walk of Fame".
    Legende: Stern Nummer 2406 trägt seinen Namen: Mel Brooks, einer von vielen Stars auf dem «Walk of Fame». Reuters

    Wer es in der Traumfabrik zu was gebracht hat, kriegt einen Stern auf dem Walk of Fame. Mel Brooks‘ Name ist seit sechs Jahren dort eingraviert. Und ein Ende des Preisregens scheint eher unwahrscheinlich. 2013 wurde Brooks für sein Lebenswerk vom American Film Institute geehrt, 2014 durfte er seine Hände in den frischen Zement vor dem Chinese Theatre drücken.

  • 6. Ein bisschen Polydaktylie schadet nie

    Gefälschter Handabruck mit elf Fingern von Mel Brooks im Zement vor dem berühmten Chinese Theatre.
    Legende: Elf Finger für ein Halleluja! Mel Brooks hat auch vor dem Chinese Theatre Scherzspuren hinterlassen. Reuters

    Mel Brooks wäre nicht Mel Brooks, hätte er sich für seinen Handabdruck keinen Scherz einfallen lassen. Wer die Finger auf dem Foto oben zählt, merkt: Da stimmt was nicht! Brooks hatte sich neben seinem kleinen linken Finger kurzerhand einen weiteren montiert, um Presse und Zuschauer zu unterhalten. Frei nach dem Motto: Six sells!

  • 7. Als Mel Brooks mit David Lynch kooperierte

    Mel Brooks vor einem Poster von "The Elephant Man" in seinem New Yorker Büro.
    Legende: Wer genau hinsieht, entdeckt in Mel Brooks' Büro Spuren von David Lynchs «The Elephant Man». Reuters

    Fast jeder weiss, wie ein Mel-Brooks-Film aussieht. Und jeder weiss, was einen David-Lynch-Film auszeichnet. Doch kaum jemand weiss, dass die beiden zusammen ein Projekt gestemmt haben: «The Elephant Man». Das von Lynch inszenierte und Brooks produzierte Schwarzweiss-Drama erhielt 1981 acht Oscar-Nominierungen. Der stimmungsvolle Film ist absolut sehenswert, gerade weil er weder zu David Lynch noch zu Mel Brooks zu passen scheint.

  • 8. Als Barack Obama Mel Brooks die Ehre erwies

    Barack Obama mit Cowboyhut über dem Kommentar: Weil es im Film "Blazing Saddles" funktioniert hat.
    Legende: Barack Obama mit Cowboyhut, den er in Anspielung auf Mel Brooks' Kinohit «Blazing Saddles» trägt. The Daily Discord

    Was die Einnahmen betrifft, ist «Blazing Saddles» Mel Brooks erfolgreichste Spoof-Komödie. Als die Western-Parodie rund um einen afroamerikanischen Sheriff in den Kinos anlief, war Barack Obama noch nicht 13 und damit offiziell ein paar Monate zu jung, um den Film zu sehen. Weil sich der künftige US-Präsident somit kein Ticket kaufen konnte, schlich er sich in den Kinosaal und sah den Publikumshit schwarz. Wieso wir das wissen? Obama verriet die hübsche Anekdote im Dezember 2009, als er Mel Brooks im Weissen Haus den Kennedy-Preis überreichte.

  • 9. M. Brooks – ein Name mit maximaler Zugkraft

    Mel Brooks' Sohn Max auf der Premiere des Zombiefilms "World War Z", dessen Drehbuch er verfasste.
    Legende: Mein Name ist Brooks... Max Brooks! Mel Brooks' Sohnemann auf der Premiere von «World War Z». Reuters

    Mel Brooks kann mit 90 stolz auf sein Lebenswerk blicken, ohne ihm noch einen weiteren Film hinzufügen zu müssen. Zumal sich Sohn Max anschickt, in die riesigen Fussstapfen des 1,65 Meter kleinen Vaters zu treten: Als Gag-Schreiber für die traditionsreiche TV-Show «Saturday Night Live» gewann er 2002 einen Emmy. Ein Jahr später veröffentlichte er den «Zombie Survival Guide»; 2006 den Bestseller «World War Z», der 2013 von Marc Forster als Blockbuster-Movie verfilmt wurde. Der nächste Film, der auf einem Buch von Max Brooks basiert, steht bereits in den Startlöchern: «The Great Wall», ein phantastisches Drama über den Bau der Chinesischen Mauer mit Matt Damon und Willem Dafoe. Der Name M. Brooks wird in Hollywood also auch in Zukunft maximal gefragt sein!

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