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Kunst Das BAK ehrt zehn Schweizer Künstler

Das Bundesamt für Kultur hat zehn Künstler mit dem Schweizer Kunstpreis ausgezeichnet. Darunter ist etwa der Davoser Fotograf Jules Spinatsch, die !Mediengruppe Bitnik mit ihrer Arbeit über Julian Assange – und auch ein regelrechter Shootingstar der hiesigen Kunstszene.

Grosse Ehre für zehn Schweizer Künstler: Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat im Vorfeld der Kunstmesse Art Basel die Schweizer Kunstpreise verliehen – aus total 460 Einsendungen von 498 Kunstschaffenden, Architektinnen, Kuratoren und Kunstkritikerinnen. Die Preise sind mit jeweils 25'000 Franken dotiert.

Weniger Preisträger als früher

Die Gewinner

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  • !Mediengruppe Bitnik
  • Vanessa Billy
  • Kim Seob Boninsegni
  • Claudia Comte
  • Emilie Ding
  • Emanuel Rossetti
  • Andreas Hochuli
  • Jules Spinatsch
  • CKÖ (Architektur)
  • Emilie Bujès (Kunstvermittlung)

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Anzahl Preisträger halbiert worden. «Wir wollten dadurch die Preisträger sichtbarer machen», sagt Nadja Schneider, Präsidentin der Eidgenössischen Kunstkommission, die als Jury fungierte. Und es habe auch die Diskussion über die Werke gefördert: «Wenn man keine Kompromisse eingehen kann, tut dies der Entscheidung gut.»

Fotograf Jules Spinatsch

Unter den Gewinnern der Schweizer Kunstpreise finden sich auch bekannte Namen. Zum Beispiel der erfolgreiche Davoser Fotograf Jules Spinatsch, der gerne kritisch hinter die Kulissen schaut. Unter anderem zeigt er in seinen Fotos die grotesken Ausmasse des Wintertourismus.

Den diesjährigen Kunstpreis erhält der 50-jährige Fotograf für seine Bodeninstallation: In einem AKW in Österreich, das nie in Betrieb genommen wurde, hat Spinatsch eine Kamera montiert und den Weg der Brennstäbe seriell fotografiert. Aus dieser Serie ist ein kaleidoskopartiges Bodenbild entstanden, das den Betrachtern einen merkwürdig schönen, scheinbaren Überblick bietet.

Julian Assange auf der Spur

Ausgezeichnet wurde auch die Zürcher !Mediengruppe Bitnik. Prämiert wurden Carmen Weisskopf und Domagoj Smoljo von Bitnik für ihre Arbeit «Delivery for Mr. Assange», die im Februar 2014 im Helmhaus in Zürich gezeigt wurde.

Live und digital konnten die Besucher miterleben, wie ein mit GPS und Kamera versehenes Paket zu Wikileaks-Gründer Julian Assange reiste. 2007 hatte Bitnik bereits im Opernhaus Zürich für rote Köpfe gesorgt: damals hatte die Gruppe das Opernhaus verwanzt, um die Opernarien gratis per Telefon in die Häuser zu liefern.

Shootingstar mit Kettensäge

Zu den zehn Gewinnern gehört auch die Waadtländer Künstlerin Claudia Comte. Statt mit Pinsel arbeitet Comte am liebsten mit der Kettensäge – auch bei ihrer mit dem Kunstpreis ausgezeichneten Arbeit. Mit der Kettensäge hat die 31-jährige ein Gittermuster in grosse Bretter geschnitten und diese Bretter zu Räumen gefügt. Darin hat sie Holzskulpturen platziert – ebenfalls mit der Kettensäge bearbeitet und anschliessend poliert.

Claudia Comte lässt sich gut und gern als Shootingstar der Schweizer Kunstszene bezeichnen: im Winter 2014 war sie in Gstaad am Kunstevent «Elevation 1094» beteiligt. Und Comte gehört zu den fünf Künstlerinnen, die SRF für das Langzeitprojekt «u40 - Junge Kunst in der Schweiz» begleitet.

Audio
Kulturredaktorin Karin Salm zur Preisvergabe des BAK
aus Kultur kompakt vom 16.06.2014.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 49 Sekunden.

Ein Bild aller Preisträger kann sich machen, wer diese Tage an die Art Basel pilgert: Die Werke der zweiten Wettbewerbsrunde sind in der Ausstellung «Swiss Art Awards» vom 17. bis zum 22. Juni in der Halle 4 des Messezentrums Basels zu sehen.

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