Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Debatte über VR «Morden sollte in der virtuellen Realität illegal sein»

Die Autorin Angela Buckingham warnt vor der virtuellen Realität: Zu viel Gewalt in der VR-Welt könne zu mehr Gewalt im Hier und Jetzt führen.

Worum geht's?

Virtual Reality (VR) wird mehr und mehr Teil unseres Alltags. Für technikafine Menschen gibt es Ausstellungen, die auf virtuelle Realität setzen, Fitness-Center, die virtuelle Joggingstrecken zum Laufband anbieten oder auch Computerspiele, die mit VR-Brille funktionieren.

Screenshot

Box aufklappen Box zuklappen

Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

So spannend die Autorin Angela Buckingham VR als Filmemacherin findet, so gefährlich findet sie es in Bezug auf extreme Gewalt. Deshalb prangert sie die virtuelle Realität an und fordert, VR sollte Grenzen bekommen: Töten dürfe auf keinen Fall erlaubt werden.

Warum ist's interessant?

Man erlebt mit Hilfe einer VR-Brille eine computergenerierte Welt. Das mag harmlos sein, wenn man mit der VR-Brille durch eine virtuelle Ausstellung läuft oder einfach nur Pokémons jagt.

Aber es gibt beispielsweise Videospiele, in denen Menschen getötet werden. Da stellt sich die Frage: Muss man Videospiele in Zukunft anders gestalten, wenn das Töten durch VR unmittelbarer wird?

Angela Buckingham ist da radikal: Sie sagt, töten müsse bei VR-Produkten verboten werden. Die Debatte wird jedoch kontrovers geführt. Die einen sagen: Mit VR sei töten zwar realistischer geworden, aber noch lange nicht real. Ausserdem würden Egoshooter-Spiele im Gegenteil sogar dabei helfen, Aggressionen und Stress abzubauen.

Als Gegenargument führt Buckingham in ihrem Artikel eine Studie von Forschern der Universität von Stanford an: Sie sollen 2007 herausgefunden haben, dass ein Risiko bestünde, dass das virtuelle Ich von VR-Benutzern einen Einfluss auf das wirkliche Ich habe.

Buckingham schliesst daraus: Wer im VR-Spiel töte, der habe vielleicht eine geringere Hemmschwelle, es auch im echten Leben zu tun. Buckingham behauptet, dass die realitätsnahe Verkörperung eines Mörders einen Kick erzeuge, der eine Lust auf Gewalt auslösen könnte – oder Gewalt auch in der Realität verharmlose.

Buckingham rechtfertigt ihre Forderung zudem mit dem Aufsatz von Michael Madary und Thomas K. Metzinger von der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Sie fordern gar einen Verhaltenskodex für VR. Denn neben Gewalt, bekämen auch Sexualverbrechen in der VR eine ganz andere Dimension.

«Quartz»: Murder in virtual reality should be illegal

Meistgelesene Artikel