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Urheberrechte im Netz Singender Obama verschwindet aus der Googlesuche

Was haben der YouTube-Kanal Baracksdubs und Barack Obamas Rede zur Lage der Nation gemeinsam? Beide wurden kurzzeitig aus der Googlesuche verbannt – aus urheberrechtlichen Gründen.

Worum geht’s?

Die Aufgabe von Musiklabels besteht unter anderem darin, die Rechte ihrer Künstler zu schützen. Daher sorgen Algorithmen aber auch Menschen dafür, dass kritische Inhalte gemeldet werden.

Internetdienste wie YouTube oder Google erhalten deshalb laufend Löschaufforderungen, sogenannte Takedown Notices. Urheberrecht im Internet ist ein grosses Problem für Künstler, die oft zuschauen müssen, wie ihre Werke genutzt werden – ohne dass sie dafür entschädigt werden.

Der Kanal barackdubs beispielsweise nutzt die Musik von Künstlern wie Maria Carey oder Justin Bieber, um die Gesangslinie aus Redenschnipseln nachzubauen. Inzwischen kann man die Songs auch im Apple Music Store kaufen. Trotzdem wurde er Ziel von den Rechteinhabern.

Warum ist‘s interessant?

Die Songs von barackdubs wurden bei Googles Lumen-Database für Löschbegehren gemeldet und waren zeitweise aus der Googlesuche verschwunden. Das ist nicht das erste Mal, dass Rechteinhaber scheinbar wahllos Sünder suchen. Laut «Torrentfreak» war in diesem Fall vor allem die Coverversion von Justin Biebers Song «Sorry» Ziel der Verfolgung.

Aber Barack Obama wurde nicht nur singend Ziel der Rechtejäger. Seine Ansprache an die Lage der Nation, die State of the Union Address, wurde Opfer einer Verwechslung – und zwar mit der Band State of the Union.

Diese Fehleinschätzungen sind Resultate von schlecht entworfenen Algorithmen. Ausserdem zeigt dieses automatisierte Vorgehen, wie einfach Links, die als vermeintliche Copyright-Verletzung gemeldet werden (wenn auch nur temporär), aus der Googlesuche verschwinden können – ob zurecht oder nicht wird erst im Nachgang geklärt.

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