Damit bleibt das Labor auch in den kommenden Jahren für die Überwachung der Katastrophe von Fukushima in Japan zuständig, berichtet das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS.
IAEA-Direktor Rafael Grossi verlängerte die Partnerschaft um vier Jahre und bestätigte den Status des Labors als internationale Referenz. Gemeinsam mit der IAEA hat Spiez den Arbeitsplan für die Jahre 2025 bis 2028 festgelegt.
So sieht die Arbeit im Labor Spiez aus (mit dt. Untertiteln)
Eine zentrale Aufgabe bleibt die Umweltüberwachung in den von Fukushima betroffenen Regionen. Das Labor wird weiterhin Wasserproben aus dem Meer entnehmen und analysieren.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS betont: Das Labor Spiez geniesse weltweit hohes Ansehen für seinen Beitrag zur Abwehr nuklearer, biologischer und chemischer Bedrohungen.
Vom Gas-Labor zum Hochsicherheitszentrum
Gegründet 1925 als «Labor für Gasanalysen Wimmis», hat die Institution ihr Aufgabenfeld massiv erweitert. Schon 1923 existierte ein Zentrum zur Erforschung der neuen militärischen Gefahr: chemische Waffen.
Heute ist das Labor in Spiez der einzige Ort in der Schweiz, der chemische und biologische Waffen herstellen und untersuchen darf. Es analysiert zudem die radioaktivsten Böden der Welt.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dort gehören zu den ersten, die die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl erkannten. Sie untersuchten die Sarin-Angriffe in Syrien und den Novitschok-Anschlag auf einen ehemaligen russischen Agenten in Grossbritannien.
Ein tödlicher Coronavirus unter Verschluss
Das Labor Spiez bewahrt auch einen der seltensten und tödlichsten Coronaviren auf: Mers-CoV. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat den Virus kürzlich in ihr internationales Depot biologischer Proben aufgenommen.
Dieser Virus verursacht in 37 Prozent der Fälle tödliche Atemwegserkrankungen. Bis heute gibt es weder Impfstoff noch zugelassene Medikamente gegen den Erreger.