Chronischer Stress, Burn-out oder Depressionen: Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz kosten die Schweizer Wirtschaft jedes Jahr fast 20 Milliarden Franken.
Die Gründe für die psychischen Belastungen (mit dt. Untertiteln)
Obwohl die Zahl der krankheitsbedingten Ausfälle aufgrund psychischer Belastungen stark steigt und Unternehmen zunehmend Präventionskurse anbieten, bleibt das Thema ein Tabu.
Die Schweiz: Spitzenreiterin beim beruflichen Unwohlsein
Eine internationale Studie des Versicherungsunternehmens Axa zeigt, dass in keinem anderen Industrieland die Arbeit das psychische Wohlbefinden so stark beeinträchtigt wie in der Schweiz. Fast 17 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind aus psychischen Gründen vorübergehend arbeitsunfähig.
Diese Absenzen betreffen alle Branchen und sind häufig auf übermässige Arbeitsbelastung, enge Fristen oder fehlende Anerkennung zurückzuführen.
Konflikte als Hauptursache
Spannungen am Arbeitsplatz sind laut der Studie mit 57 Prozent die häufigste Ursache für psychisch bedingte Krankmeldungen. Diese Absenzen dauern im Schnitt 218 Tage, also mehr als sieben Monate. In 95 Prozent der Fälle handelt es sich um eine vollständige Arbeitsunfähigkeit.
Angesichts dieser Zahlen investieren immer mehr Schweizer Unternehmen in Prävention: etwa mit Workshops zum Stressmanagement, Schulungen zu psychosozialen Risiken oder Programmen zur psychologischen Unterstützung. Trotzdem bleibt psychische Gesundheit ein sensibles Thema, das im Arbeitsumfeld selten offen angesprochen wird.