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Dubiose Immobilienprojekte Finma ermittelt gegen Zuger Firma «Moonshot»

Verpufftes Geld, Versprechen hoher Renditen und verschwundene Investitionen: Gegen die Zuger Plattform «Moonshot» läuft eine Strafuntersuchung.

Die Investment-Plattform «Moonshot» sowie zehn mit ihr verbundene Unterfirmen und Gesellschaften versprachen vieles: Luxus-Immobilienprojekte, Renditen von bis zu 14 Prozent und exklusive Partys.

Bis die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma vor einem Jahr eingegriffen und alles blockiert hat. Laut Beanstandung der Finma soll «Moonshot» Dutzende Millionen Franken veruntreut haben.

Millionen, von denen unklar ist, wohin sie verschwunden sind.

Nun kommt es zur Strafuntersuchung, wie Recherchen des Tessiner Fernsehens RSI zeigen.

Laut diesen Recherchen soll «Moonshot» beispielsweise Investitionen für Immobilienprojekte gesammelt haben, deren Realisierung schwierig oder gar komplett unmöglich war.

Investitionen in unrealistische Immobilienprojekte

Zwei Personen, mit denen RSI gesprochen hat, investierten beispielsweise in ein Immobilienprojekt im Tessiner Dorf Ronco sopra Ascona, das aus planungsrechtlichen Gründen vermutlich nie hätte verwirklicht werden können.

Auch für unrealistische Vorhaben im Ausland wurde Geld gesammelt: beispielsweise für ein Immobilienprojekt auf Mykonos.

Die RSI-Recherche in voller Länge (mit dt. Untertiteln):

«Ich kann akzeptieren, eine Investition bei einem riskanten Projekt zu verlieren. Aber nicht, weil es eine Unterschlagung gab», sagt ein Investor, der anonym bleiben möchte, gegenüber RSI.

Ein weiterer Investor sagt: «Was mich wirklich sehr schmerzt: dass ich diese Investitionsplattform einigen mir nahestehenden Personen empfohlen habe, die sicher wesentlich begrenztere finanzielle Mittel haben als ich. Diese Angelegenheit könnte sie in Schwierigkeiten bringen.»

Inzwischen ermittelt neben der Finma auch die Staatsanwaltschaft Zug wegen des Verdachts auf gewerbsmässigen Betrug in Zusammenhang mit den verschiedenen Finanzoperationen.

Hauptverdächtiger weist Vorwürfe zurück

Einer der Hauptverdächtigen wohnt im Tessin. Von RSI kontaktiert, weist er die Vorwürfe eines strafrechtlich relevanten Verhaltens mit «grösstmöglicher Entschiedenheit» zurück.

Das Verfahren der Finma ist weiterhin im Gang. Auch die Untersuchung der Staatsanwaltschaft Zug wegen des Verdachts auf gewerbsmässigen Betrug gegen die Hauptverantwortlichen läuft weiter.

Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

 

RSI Falò, 9.12.2025, 20:50 Uhr; noes

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