Raclette begeistert Menschen auf der ganzen Welt. Bei den Weltmeisterschaften in Morgins im Wallis von diesem Wochenende traten 150 Sorten aus zwölf Ländern gegeneinander an.
In diesem Jahr waren unter anderem Käserinnen und Käser aus Frankreich, England, Tschechien, aber auch Kanada, Australien und Japan vertreten. Was alle verbindet: Auf ihren Tellern landet dabei ein Stück Kulturerbe – ein Stück Walliser Identität im internationalen Wettbewerb.
RTS zu Besuch bei der Raclette-Weltmeisterschaft in Morgins VS:
Der englische Käser William Oglethorpe reiste aus Bristol an. «In London isst man jetzt Raclette – es kommt richtig gut an», erzählt er und schliesst mit einem sehr britischen und fröhlichen «I love raclette!»
Misako Saïto ist aus der Region Hokkaido in Japan angereist: «Wir haben einen kleinen Bauernhof mit etwa fünfzig Kühen, auf dem alles von Hand gemacht wird», erzählt die Käserin. «Raclette ist bei den Japanern sehr beliebt, auch wenn es noch kein sehr verbreitetes Gericht ist.»
Die Kunst des Schabens
Auch wenn Raclettekäse inzwischen weltweit hergestellt wird, sei die Kunst des Schabens noch nicht wirklich über die Grenzen des Wallis hinausgegangen, scherzt Eddy Baillifard, Botschafter der Raclette-AOP, den manche auch «den Raclette-Papst» nennen: «Es ist nicht immer top, aber das kann man verbessern.»
Für Isabelle Dubosson, Präsidentin der Raclette-Weltmeisterschaften, ist aber klar: «Raclette ist ein Gericht, das man überall zubereiten kann. Man braucht nur die richtigen Grundzutaten. Raclette steht für Einfachheit und Geselligkeit.»
Rund 50'000 Raclettes wurden in Morgins an diesem Wochenende serviert. Bei den Wettbewerben wurden Käsesorten aus dem Wallis, aus Freiburg, Luzern, aber auch aus Frankreich ausgezeichnet.
Die nächste Ausgabe – wieder mit Raclettekäse aus allen Kontinenten – findet in zwei Jahren statt.