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Terrorbedrohung in Europa 18-Jähriger soll Anschlag in Wien geplant haben

Österreichs Hauptstadt soll in das Visier eines Attentäters geraten sein: Die Polizei nahm am Freitag einen 18-Jährigen fest, der bereits einen Sprengsatz gefertigt haben soll. Die Bevölkerung wurde zur Vorsicht aufgerufen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Spezialkräfte der Polizei verhaften in Wien einen 18-jährigen Österreicher wegen Terrorverdachts.
  • Der Mann soll noch für die zweite Januarhälfte ein Attentat geplant haben.
  • Einen Sprengsatz habe der Verdächtige selber in Deutschland gebaut.
  • Innenminister Sobotka ruft die Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit auf.
  • Gross-Veranstaltungen wie der Wiener Opernball sollen nicht abgesagt werden.

In Wien ist offenbar ein Terroranschlag verhindert worden. Die Behörden rufen die Bevölkerung für die nächste Zeit aber zu erhöhter Wachsamkeit auf.

Ein 18-jähriger Österreicher sitze wegen eines geplanten Anschlags seit Freitagnachmittag in Haft, sagte Innenminister Wolfgang Sobotka. Es war laut Behörden der bisher schwerwiegendste Hinweis auf einen Terrorakt in Österreich. Wegen laufender Ermittlungen wollte der Minister bei einer Pressekonferenz zunächst keine weiteren Details nennen.

Der heutige Fall zeigt einmal mehr, dass Österreich keine Insel der Seligen ist
Autor: Wolfgang Sobotka Österreichischer Innenminister

«Der heutige Fall zeigt einmal mehr, dass Österreich keine Insel der Seligen ist», sagte Sobotka. Die Land und ganz Europa müssten in diesen Zeiten stets mit einer Bedrohung durch Terror rechnen. Deshalb seien «stärkere polizeiliche Instrumente» nötig, betonte der Minister.

Der Mann, der hauptsächlich in Wien gewohnt haben soll, sei in Deutschland gewesen. Medienberichte, wonach der Mann erst am Freitag aus Deutschland nach Wien eingereist sein soll, bestätigte Sobotka aber nicht. Sobotka war selbst noch in Deutschland zu Besuch bei seinem Amtskollegen Thomas de Maizière, als er von dem geplanten Anschlag erfuhr. Er kehrte daraufhin umgehend nach Wien zurück.

Hinweise auf Anschlag verdichtet

Die Polizei erläuterte, dass sich in den vergangenen Tagen Hinweise auf einen geplanten Anschlag verdichtet hätten. Ausländische Geheimdienste hätten die Behörden darüber informiert. Der Mann sei daraufhin überwacht und in einer Wiener Wohnung von einer Sondereinheit der Polizei festgenommen worden.

Die «Kronen Zeitung» berichtete, der Mann habe in der zweiten Januarhälfte einen Sprengstoffanschlag verüben wollen. Den Sprengsatz soll der Verdächtige in Deutschland selbst gebaut haben. Der Mann war laut dem Bericht der Zeitung Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Netzwerk nicht auszuschliessen

Es gab «einzelne Indizien» auf eine mögliche islamistische Radikalisierung, die man aber noch prüfen müsse, sagte Sobotka. Der Minister forderte stärkere präventive Massnahmen: «Ein 18-Jähriger radikalisiert sich nicht von heute auf morgen.»

«Es gibt Anhaltspunkte, dass es nicht einer gewesen sein könnte, sondern ein grösseres Rahmenwerk dahintersteckt», sagte der Minister. Nach weiteren Personen werde derzeit nicht gefahndet. Weitere Hinweise erhofft man sich aus der Auswertung von Internet- und Mobiltelefondaten.

Regierungschef dankt auf Twitter

Bundeskanzler Christian Kern bedankte sich auf Twitter bei den Beamten für ihre Arbeit. «Danke für euren Einsatz – ihr macht Österreich zu einem der sichersten Länder der Welt», schrieb der Regierungschef.

Die Behörden mahnten die Bevölkerung dennoch zu verstärkter Vorsicht. Vor allem an stark frequentierten Orten sollten die Menschen besonders aufmerksam sein. Wenn jemand herrenlose Gegenstände – etwa Gepäckstücke – sieht, müsse sofort die Polizei alarmiert werden. «Seien sie vorsichtig, wenn sie einen unbegleiteten Rucksack sehen», sagte Sobotka.

Opernball wird nicht abgesagt

Kommende Veranstaltungen, wie etwa den Wiener Opernball, an dem die gesagte österreichische Bundesregierung teilnimmt, sollen aber nicht abgesagt werden.

Die Behörden wurden in Alarmbereitschaft gesetzt. Beamte in Uniform und in zivil seien verstärkt in der ganzen Stadt unterwegs, hiess es von der Polizei.

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