Mit einer ganzen Reihe von Gedenkfeiern erinnern Staats- und Regierungschefs aus aller Welt an die Landung der Alliierten in der Normandie.
Frankreichs Präsident François Hollande und US-Präsident Barack Obama gedachten auf einem US-Soldatenfriedhof der mehr als 4400 alliierten Soldaten, die am D-Day ums Leben kamen. Obama sagte, die Welt könne «für immer dankbar» sein. Der 6. Juni 1944 markierte den Beginn der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus.
Verneigung vor Veteranen
Frankreichs Präsident Hollande mahnte auf dem Friedhof von Colleville-sur-Mer, die Landung bleibe eine Verpflichtung, sich auch heute für die Freiheit einzusetzen. Der D-Day habe «die Welt verändert».
Obama verneigte sich vor mehreren hundert Veteranen, die damals dabei waren: «Gentlemen, Ihre Anwesenheit hier erfüllt uns wahrlich mit Demut.» Am 6. Juni 1944 seien Demokratie und Freiheit verteidigt worden. «Dieser Anspruch steht auf diesem Strand in Blut geschrieben.» Viele Zuschauer erhoben sich daraufhin zum Applaus.
Auch Ukraine ein Thema
An der zentralen Gedenkfeier in Ouistreham wollen Staats- und Regierungschefs aus etwa 20 Ländern teilnehmen. Unter den Teilnehmern befinden sich auch Russlands Staatschef Wladimir Putin, die britische Queen Elisabeth II. und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
Die Anwesenheit eines hochrangigen deutschen Vertreters bei den D-Day-Feierlichkeiten war lange Zeit tabu. Als erster Bundeskanzler war 2004 der damalige SPD-Regierungschef Gerhard Schröder zu den Feiern in der Normandie gekommen.
Mit Spannung wird vor allem erwartet, wie Obama und Putin miteinander umgehen. Als Gast ist auch der künftige ukrainische Staatschef Petro Poroschenko dabei. Der Sieger der Präsidentenwahl von Ende Mai soll an diesem Samstag vereidigt werden.
Zuvor trafen sich Merkel und Putin bereits für etwa eine Stunde im Strandbad Deauville. Nach vielen Telefonaten wegen der Ukraine-Krise in den vergangenen Wochen war dies wieder der erste direkte Kontakt zwischen den beiden Regierungschefs.